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Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
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Andreas B. Kilcher, Else Lasker-Schüler, Norbert Oellers, Heinz Rölleke, Else Lasker- Schüler, Itta Shedletzky, Karl Jürgen Skrodzki (Beteiligte)

Briefe 1941-1945, Nachträge


Hrsg. v. Karl Jürgen Skrodzki u. Andreas B. Kilcher
Originalausgabe. 2010. 912 S. 204 mm
Verlag/Jahr: JÜDISCHER VERLAG IM SUHRKAMP VERLAG 2010
ISBN: 3-633-54242-6 (3633542426)
Neue ISBN: 978-3-633-54242-0 (9783633542420)

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In insgesamt sechs Bänden werden in der Kritischen Ausgabe zum ersten Mal sämtliche überlieferten Briefe Else Lasker-Schülers vollständig und mit Anmerkungen versehen veröffentlicht. Sie dokumentieren den Lebensweg der jüdischen Dichterin vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis in ihre Zürcher und Jerusalemer Exiljahre und geben neuen Einblick in ihr Leben und Werk.

Der vorliegende sechste Band enthält über 680 Briefe aus den Jahren 1941 bis 1945, die zum großen Teil erstmals publiziert werden. Adressaten sind u. a. Samuel Josef Agnon, Schalom Ben-Chorin, Martin Buber, Friedrich Sally und Sina Grosshut, Werner Kraft, Ernst Simon, Kurt Wilhelm.

In Jerusalem, dem Zufluchtsort ihrer letzten Lebensjahre, in dem sie nicht heimisch wird, schreibt Else Lasker-Schüler Anfang der vierziger Jahre das Schauspiel IchundIch, hier erscheint im Sommer 1943 ihr Gedichtband Mein blaues Klavier, hier gründet sie den Vortragszirkel "Der Kraal". Else Lasker-Schülers Briefe legen Zeugnis ab von der Bedrängnis jener Zeit, aber auch von ihrem Bemühen, dieser bis zuletzt standzuhalten.

Die Nachträge versammeln zusätzlich 200 Briefe aus früheren Jahren, die erst seit kurzem für eine Veröffentlichung zur Verfügung stehen.
Lasker-Schüler, Else
Else Lasker-Schüler wurde am 11. Februar 1869 in Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal) als Tochter eines jüdischen Privatbankiers geboren. Nach der Heirat mit dem Arzt Berthold Lasker siedelte sie nach Berlin über, wo sie sich ihrer zeichnerischen Ausbildung widmete. 1899 wurde ihr Sohn Paul geboren. Im selben Jahr veröffentlichte sie auch erste Gedichte in der Zeitschrift Die Gesellschaft, 1902 folgte ihr erster, noch impressionistisch geprägter Gedichtband Styx, mit dem sie bekannt wurde. Nach ihrer Scheidung heiratete sie den Schriftsteller Herwarth Walden, den Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm. 1906 erschien ihr erstes Prosawerk Das Peter-Hille-Buch, dem in den folgenden Jahren viele weitere folgten. Lasker-Schüler wandte sich schließlich dem Expressionismus zu und verfaßte neben Lyrik und Prosaliteratur auch Essays, Theater- und Literaturkritiken. Sie war eine exzentrische Frau, die durch ihr Auftreten und ihre (Ver)Kleidun
gen Konventionen herausforderte und Aufsehen und Anstoß erregte. Nach dem Tod ihres Sohnes 1927, zog sie sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. 1932 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Kleist-Preis geehrt, mußte aber schon ein Jahr später aufgrund öffentlicher Angriffe ins Exil in die Schweiz gehen. Es folgten mehrere Palästina-Reisen. Am 22. Januar 1945 starb Lasker-Schüler in Jerusalem.

Kilcher, Andreas B.
Andreas B. Kilcher, 1963 in Basel geboren, ist seit 2008 Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist die Literatur des 20. Jahrhunderts, dabei insbesondere die deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte.