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Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
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Gerd Indorf

Mahlers Sinfonien


2010. 528 S. 23 cm
Verlag/Jahr: ROMBACH 2010
ISBN: 3-7930-9622-X (379309622X)
Neue ISBN: 978-3-7930-9622-1 (9783793096221)

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Der Autor unternimmt den Versuch einer resümierenden Standortbestimmung unseres heutigen Mahlerverständnisses. Das Buch bietet dem Leser, sei er nun Liebhaber, ausübender Musiker oder professioneller Wissenschaftler, Analysen und Interpretationen aller Sinfonien einschließlich des Lieds von der Erde. Ohne den musikalischen Laien zu überfordern, dennoch anspruchsvoll, ohne Niveau und Differenzierungen preiszugeben, wird in verständlicher Sprache, die sich auf notwendiges Fachvokabular beschränkt, jeder Satzverlauf in seiner Kontinuität dargestellt. So wird die "logische Entwicklung der inneren Idee" (Mahler) erkennbar und das Hören zu einem spannenden emotionalen - und intellektuellen - Abenteuer. Für den Fachmann ebenso interessant und erhellend wie für den Laien, der eine ernsthafte Auseinandersetzung nicht scheut, ist so Mahlers Absicht nachvollziehbar, "mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen" zu wollen. Mahlers "Welt" ist freilich vielseitiger und widersprüchlicher, als durch viele verkürzend verallgemeinernde Interpretationen erkennbar wird. Sie ist ebenfalls zu komplex, als dass sie sich auf die "Chiffrenschrift des Leidens" (Adorno) reduzieren ließe. Sie kündet auch etwa von seinen Träumen und Illusionen. Die Form- und Stilanalysen werden nie um ihrer selbst willen, sondern stets im Zusammenhang mit ihrem ästhetischen Aussagewert betrieben. Mahlers äußerst freier Umgang mit sinfonischen Gattungsnormen, durch den sich erst der Gehalt der Sätze erschließt, zieht sich als roter Faden durch alle Interpretationen. Informationen zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte und die Erörterung grundsätzlicher Probleme ergänzen die Analysen. Dadurch und durch die Verlaufskontinuität der detaillierten Satzinterpretationen eignet sich das Buch ebenfalls als Nachschlagewerk. Auch anschauliche musikalische Analysen müssen unbefriedigend bleiben, wenn sie nicht lesend und hörend nachvollzogen werden können. Daher begleiten zahlreiche Taktangaben die Lektüre. Leser, die ein Partiturstudium nicht gewohnt sind, aber dennoch die Analysen hörend nachvollziehen möchten, können sich anhand zahlreicher sekundengenauer Zeitangaben einer CD-Gesamtaufnahme orientieren.
Indorf, Gerd
Gerd Indorf studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Freiburg i.Br., Hamburg und Göttingen und lehrte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Freiburg. Seine Monographie über Beethovens Streichquartette (Rombach Verlag, 2. Aufl. 2007) gilt als Standardwerk. Indorf veröffentlichte außerdem Beiträge zur Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts in Büchern, Fachzeitschriften, Vorträgen und im Rundfunk. Er lebt heute als freier Autor bei Freiburg.