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Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
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Udo Bermbach

Richard Wagner in Deutschland


Rezeption - Verfälschungen
2011. xii, 508 S. 7 SW-Abb., mit 3 Notenbeisp. 235 mm
Verlag/Jahr: J.B. METZLER 2011
ISBN: 3-476-01884-9 (3476018849)
Neue ISBN: 978-3-476-01884-7 (9783476018847)

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Die Bayreuther Umdeutung Wagners und ihre Folgen
Erstmalige Aufarbeitung der Bayreuther Blätter
Fundierte Studie anhand einer Fülle von Dokumenten
Nach wie vor ist die Geschichte der politisch-ästhetischen Rezeption von Richard Wagners Denken noch nicht vollständig aufgearbeitet. Die hier vorgelegten Studien gehen am Beispiel zentraler Themen der Bayreuther Weltanschauung den sich wandelnden Deutungen und Interpretationen nach. Sie verfolgen, wie Wagners Denken und Werke von seinen Erbe-Verwaltern in Bayreuth durch das allmähliche Umakzentuieren der ursprünglichen Vorstellungen, auch durch das selektive Herausnehmen von Einzelaspekten zunächst dem konservativen, dann dem völkisch-nationalen und zuletzt der nationalsozialistischen Ideologie eingepasst wurde.
Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Wagner-Biographien untersucht, werden erstmals die 1878 bis 1938 erschienenen "Bayreuther Blätter" umfassend ausgewertet, um das Verhältnis Bayreuths zur Moderne, den missionarischen ´Bayreuther Gedanken´ sowie das in Bayreuth formulierte ´arische Christentum´ genauer zu analysieren. Die von Bayreuth ausgehende Kolonialgründung ´Neu-Germanien´ in Paraguay ist ebenso Gegenstand der Darstellung wie die Funktionalisierung wichtiger Werke Wagners zu politischen Zwecken. So stellt sich unter anderem heraus, dass Wagners Siegfried aus dem "Ring" über Jahrzehnte auch für Bayreuth ein anderer ist als die kampfversessene Identifikationsfigur der nationalistischen und völkischen Rechten. Eine Betrachtung der Bayreuther Programmhefte ab 1951 zeigt schließlich bemerkenswerte personelle Kontinuitäten aus dem Dritten Reich. Zeitlich spannt sich der Bogen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik.

In seinem neuen Wagner-Buch geht Udo Bermbach den sich wandelnden Deutungen und Interpretationen von Wagners Denken und Werken seit dem Kaiserreich bis in die Zeit der frühen Bundesrepublik nach. An einer Fülle von Dokumenten zeigt er, wie Wagners Erben in Bayreuth und die mit Bayreuth eng verbundenen Autoren wie Hans von Wolzogen oder Houston Stewart Chamberlain durch das allmähliche Verändern ursprünglicher Vorstellungen Wagners dessen Weltanschauung zunächst der konservativen, dann der völkisch-nationalen und zuletzt der nationalsozialistischen Ideologie eingepasst haben und zu welchen Konsequenzen dies geführt hat.

Die Bayreuther Umdeutung Wagners und ihre Folgen
Bermbachs neues Wagner-Buch zeigt die problematische Wagner-Rezeption in Deutschland
Erstmalige Aufarbeitung der "Bayreuther Blätter"
Udo Bermbach, Gründer und Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift wagnerspectrum, bis 2001 Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Hamburg, Ehrenprofessor und Ehrendoktor der Lorand-Eötvös-Universität Budapest sowie Konzept-Berater für Jürgen Flimms Bayreuther Neuinszenierung des Ring in den Jahren 2000 bis 2004