Neuerscheinungen 2011Stand: 2020-01-07 |
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Andreas Hetzel, Dirk Quadflieg, Heidi Salaverria
(Beteiligte)
Alterität und Anerkennung
Herausgegeben von Hetzel, Andreas; Quadflieg, Dirk; Salaverria, Heidi
2011. 197 S.
Verlag/Jahr: NOMOS 2011
ISBN: 3-8329-6277-8 (3832962778)
Neue ISBN: 978-3-8329-6277-7 (9783832962777)
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Im ethischen Anspruch, den Anderen in seiner irreduziblen Andersheit anzuerkennen, deutet sich ein Einspruchspotenzial gegen Formen sozialer Marginalisierung und symbolischer Gewalt an. Die Beiträge des Bandes erkunden dieses Potenzial und entfalten seine sozialphilosophischen Implikationen.
Angesichts einer zunehmend als prekär erfahrenen sozialen Integration in den heutigen westlichen Gesellschaften wendet sich die aktuelle Ethik und Sozialphilosophie dem Konzept der Anerkennung zu. Anerkennungsprozesse werden dabei in der Regel so konzipiert, dass Person A bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten von Person B vor dem Hintergrund allgemein verbindlicher Normen und Werte anerkennt. Doch indem ich eine bestimmte Gruppe von Menschen über das Attributieren von Eigenschaften anerkenne, spreche ich anderen, denen diese Eigenschaften fehlen, ihre Anerkennungswürdigkeit ab. Derart identitätslogisch verkürzt läuft Anerkennung Gefahr, genau jene Exklusionen fortzuschreiben, die sie zu überwinden beansprucht. Erst ein Anerkennen des Anderen in seiner Andersheit könnte diesen exkludierenden Konsequenzen entgehen.
Vor diesem Hintergrund untersuchen die Beiträge Asymmetrien, politische Implikationen und Risiken von Anerkennungsbeziehungen. Sie orientieren sich dabei ebenso an der praktischen Philosophie G.W.F. Hegels wie an differenztheoretischen (J. Derrida, E. Levinas, J. Butler, J. Rancière) und phänomenologischen Ansätzen (P. Ricoeur, B. Waldenfels).
Andreas Hetzel (PD Dr. phil.) lehrt Philosophie in Darmstadt und Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte sind antike Rhetorik, Sprachphilosophie und Politische Theorie.