buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Berndt Strobach

Privilegiert in engen Grenzen


Neue Beiträge zu Leben, Wirken und Umfeld des Halberstädter Hofjuden Berend Lehmann (1661 - 1730) 1. Band: Darstellung
2011. 172 S. 240 mm
Verlag/Jahr: EPUBLI 2011
ISBN: 3-8442-0200-5 (3844202005)
Neue ISBN: 978-3-8442-0200-7 (9783844202007)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Dies ist Band 1, der Darstellungsband: Episoden aus dem Wirken eines prominenten Hofjuden
Es geht um eine große barocke Persönlichkeit aus Halberstadt.

August der Starke, Kurfürst von Sachsen, "König in Polen", erlaubte Juden den Aufenthalt in Sachsen nur zu den Leipziger Messezeiten. In der übrigen Zeit mussten die jüdischen Messehändler zusehen, dass sie zwar außerhalb Sachsens, aber nicht zu weit von Leipzig entfernt wohnten, zum Beispiel im preußischen Halberstadt.
So tat es Jissachar ben Jehuda, der sich auf deutsch Berend Lehmann nannte und nach dem das heutige jüdische Museum in Halberstadt benannt ist. Wo genau der berühmte Hofjude hier gewohnt hat, das wird in dieser Neuerscheinung beschrieben.
Strobach zeigt, wie Lehmann versuchte, im Schatten der Stadtmauer, neben dem Grauen Hof an der Bakenstraße, mehrere Grundstücke für den Bau einer großen Synagoge zu erwerben. Sein Einfluss als eine Art diplomatischer Repräsentant Sachsens war beträchtlich, aber er reichte nicht aus, um den Plan gegen den Willen der preußischen Regierung dort zu verwirklichen. Der Bau gelang ihm aber zwischen Baken- und Judenstraße, wo das Gotteshaus bis zum Novemberpogrom 1938 das höchste Gebäude der Unterstadt darstellte.
Berend Lehmann war auch in Blankenburg am Harz tätig, hatte dort sogar einen landwirtschaftlichen Betrieb mit repäsentativem Herrenhaus und ließ dort hebräisch drucken, bis die christliche Zensur ihm einen Strich durch die Rechnung machte.
Auch in der Außenpolitik versuchte sich der Hofjude zu profilieren. Wie und weshalb das im Diplomatennetz von Preußen, Österreich, Russland und Sachsen nicht gelingen konnte, schildert ein weiterer Abschnitt in Strobachs Buch.
Dies ist der auch für historische Laien gut lesbare Hauptband. Unter gleichem Titel gibt es einen eher für Fach-Historiker gedachten Dokumenten-Ergänzungsband .
Strobach, Berndt
Geboren in Halberstadt, Abitur 1952, Studium Deutsch, Englisch, Geschichte Münster, Tübingen, FU Berlin. Lehrer im Zweiten Bildungsweg. Musik- und Theaterkritiker. Historische Veröffentlichungen. Spezialgebiet Jüdische Geschichte Halberstadts.