buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Jean Paul, Jean Paul, Johann Paul Friedrich Richter (Beteiligte)

Selberlebensbeschreibung


2011. 88 S. 190 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHER LITERATURVERLAG 2011
ISBN: 3-86267-491-6 (3862674916)
Neue ISBN: 978-3-86267-491-6 (9783862674916)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


"Selberlebensbeschreibung" ist ein von Jean Paul verfasstes autobiografisches Fragment, welches nach seinem Tode im Jahr 1826 von seinem Freund Christian Otto herausgegeben wurde. Paul beschreibt darin seine Kindheit in der ländlichen Idylle des Pfarrdorfes Joditz. Obwohl er nur wenige Lebensjahre umfasst und bereits mit dem Beginn der Schulzeit abbricht, liefert der Text zahlreiche Anhaltspunkte für die Charakterisierung Jean Pauls und enthält viele Motive, die sich auch im späteren Werk des Schriftstellers wiederfinden lassen.
"Es war im Jahr 1763, wo der Hubertsburger Friede zur Welt kam und gegenwärtiger Professor der Geschichte von sich; und zwar in dem Monate, wo mit ihm noch die gelbe und graue Bachstelze, das Rotkehlchen, der Kranich, der Rohrammer und mehre Schnepfen und Sumpfvögel anlangten, nämlich im März; und zwar an dem Monattage, wo, falls Blüten auf seine Wiege zu streuen waren, gerade dazu das Scharbock- oder Löffelkraut und die Zitterpappel in Blüte traten, desgleichen der Ackereh-renpreis oder Hühnerbissdarm, nämlich am 21. März; und zwar in der frühesten frischesten Tagzeit, nämlich am Morgen um 1 Uhr; was aber alles krönt, war, dass der Anfang seines Lebens zugleich der des damaligen Lenzes war."
Jean Paul (d. i. Johann Paul Friedrich Richter), 21.3.1763 Wunsiedel (Fichtelgebirge)-14.11.1825 Bayreuth. Der aus einer armen Pastoren- und Lehrerfamilie stammende J. P. wuchs in beengten, dürftigen Verhältnissen in oberfränkischen Dörfern auf, besuchte 1779-80 das Gymnasium in Hof und studierte von 1781 an Theologie in Leipzig, ohne allerdings je die Absicht zu haben, Pfarrer zu werden. 1784 kehrte er auf der Flucht vor seinen Leipziger Gläubigern nach Hof zurück. Hier lebte er zunächst bei seiner Mutter, bis er von 1787-94 als Haus- und Privatlehrer in Oberfranken seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Der mit dem Erfolg des ´Hesperus´ plötzlich einsetzende Ruhm brachte ihm, neben enthusiastischen Briefen von Verehrern und v. a. Verehrerinnen, 1796 eine Einladung nach Weimar, wo er sich mit Charlotte v. Kalb, dem Ehepaar Herder und C. M. Wieland anfreundete. Nach dem Tod seiner Mutter zog er 1797 nach Leipzig, wohnte dann 1798-1800 in Weimar. 1800-01 lebte er in Berlin und he
iratete Karoline Mayer (1777-1860) - und keine von den adeligen Damen, die ihn umwarben. Über Meiningen (1801-02) und Coburg (1803-04) kehrte er in seine fränkische Heimat zurück, ließ sich im August 1804 in Bayreuth nieder und blieb hier bis zu seinem Tod.