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Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
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Mandy Winters

Teufelskreis Prostitution


Ich habe den Ausstieg geschafft
2011. 192 S. 20 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2011
ISBN: 3-86282-059-9 (3862820599)
Neue ISBN: 978-3-86282-059-7 (9783862820597)

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Drei Jahre lang ist Mandy Winters als Hure Lena Männern aller Gesellschaftsschichten zu Diensten. Sie bedient Freier aller Altersklassen und Berufsgruppen, Piloten und Anwälte genauso wie einfache Angestellte. Sie erfüllt geheime Wünsche und lässt viel über sich ergehen, erträgt aufdringliche Kunden, skrupellose Puffmütter und zickige Kolleginnen. Ein Teufelskreis aus Geldgier, dem Wunsch nach Liebe, Abscheu und Krankheit beginnt. Dann entscheidet sie sich für den Ausstieg - und der ist schlimmer als alles, was sie in der Prostitution erlebt hat. Mühsam kämpft sie sich zurück ins Leben und muss dabei viele Rückschläge überwinden. Die Diskriminierung der Gesellschaft ist ihr größtes Hindernis auf dem Weg zurück aus dem Puff. Aber Mandy bleibt stark und wird schließlich für ihre Ausdauer belohnt.
Es reicht

So langsam wurde mir das alles zu viel. Ich nahm mir vor, härter
zu werden. Um das alles besser verdauen zu können und mich sehr ruhig zu halten. Doch das gelang mir Sensibelchen nicht. Mich nahm das alles sehr mit, vor allem wie wir behandelt wurden. Mich ließ Ma-ria zwar so weit in Ruhe, aber ich erfuhr von Hannah, dass sie mich gnadenlos bei den Mädchen schlecht machte. Ich würde mich wohl für etwas Besseres halten, dabei seien alle Nutten gleich. Ich glaubte Han-nah das nicht, aber sie wollte es mir beweisen. Darum ging sie mit dem Telefon ins Bad und rief Maria an. Dann hielt sie mir den Hörer hin um mitzuhören. Und tatsächlich, es war genauso, wie Hannah gesagt hatte. Maria lästerte vom Allerfeinsten über mich ab. Ich war ge-schockt.
"So", sagte Hannah mir, "lästert sie über jedes Mädchen."
So sei das eben im Puff. Und das, obwohl wir ihr die Kohle reinhol-ten. Jedes Mädchen sei austauschbar. Das machte mich wütend, ent-täuscht und aggressiv.
Ich hätte ja aufhören können, doch ich blieb wegen dem Geld. Ich machte einfach weiter und verwöhnte, trotz innerlichem Druck und Unwohlsein, meine Freier. Ohne zu merken, dass meine Seele schon anfing zu leiden. Vielleicht war es mir auch egal. Ich verglich mich mit den anderen Mädchen, die es noch schlimmer traf, und die es auch wegstecken konnten. Also, weshalb schaffte ich das dann nicht?
An der Unruhe im Puff und dem unangenehmen, rauen Ton, den Maria uns gegenüber anschlug, änderte sich nichts. Sie wurde sehr streng, um uns besser unter Kontrolle zu halten. Auch Claudia blieb davon nicht verschont.
Dann kam der Tag, an dem ich mir endlich Respekt verschaffen konnte. Ich ging vom Puff aus zum Bäcker, als mir Katja entgegenkam. Dass sie mich hasste, war mir schon klar.
Aber als sie mir dann gegenüber stand und mir mitten ins Gesicht sagte: "Hoffentlich krepierst du an Aids, du Drecksfotze", rastete ich aus und schlug zu.
Das erste Mal in meinem Leben holte ich aus und schlug zu; mit der flachen Hand mitten in ihre Faltenfresse. Ihr Kopf schlug gegen die Wand, ihre Sonnenbrille flog meterweit. Ich trat sie in den Unterleib und zog ihr an den Haaren. Sie schrie, weinte und lief in den Puff. Ich hatte mir nicht anders zu helfen gewusst und war erstaunt über mich und meine Kraft. So etwas musste ich mir nicht sagen lassen. Zitternd ging ich statt zum Bäcker wieder zurück in den Puff. Dort war es toten-still und alle Mädchen schauten mich erstaunt an.
Ich fragte: "Ist was? Oder möchte noch jemand mit mir rausgehen?"
Als Antwort schwiegen alle, Katja weinte. Was für eine Wohltat für mich, die alte Faltenfresse weinen zu sehen. Ich fühlte mich so stark.
Claudia sagte zu mir: "Das musste doch nicht sein".
"Doch musste es und an all die anderen Mädchen hier, ich werde mir nichts mehr von euch gefallen lassen. Ich will in Ruhe meine Ar beit machen und sonst nichts", konterte ich.
Das hatte gesessen.
Seit diesem Tag mobbte mich keine mehr. Die Mädchen unterhiel-ten sich mit mir und ließen mich schön in Ruhe. Dass hinter meinem Rücken noch weiter gelabert wurde, war mir egal.
Für Maria war ich nach diesem Vorfall wieder die Tollste und sie lobte mich: "Du traust dich was, du hast Power, so ist es richtig."
Mir ging Maria am Arsch vorbei und ich lernte, im Puff zu über leben. Dafür musste ich mich auf dieselbe Schiene begeben, wie alle anderen. Katja ging mir aus dem Weg und verließ einige Wochen spä ter den Puff. Ich war zwar erschrocken über mich und über alles, was ich im Puff erlebt hatte, aber es war mir egal. Ich wollte Geld verdienen und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, weil ich endlich den Res pekt der anderen hatte und mich durchsetzen konnte. Der Puff ist eben eine harte Schule - das ist das wahre Leben. So sammelte ich wieder alle Kraft, um eine gute Hure und Schauspielerin zu sein.

Ich hatte auch schon gute und viele Stammkunden gewonnen. Da war zum Beispiel Martin. Am Anfang konnte ich den gar ni