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Johann G. Fichte
Reden an die deutsche Nation
Reprint des Originals von 1871. 2011. 232 S. 210 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHER GESCHICHTSVERLAG 2011
ISBN: 3-86382-220-X (386382220X)
Neue ISBN: 978-3-86382-220-0 (9783863822200)
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Mit seinen Berliner Reden an die deutsche Nation (1808), in denen er - unter den Augen der französischen Besatzer - dem Widerstand gegen Napoleon und dem erwachenden nationalen Bewußtsein in Deutschland eine philosophische Begründung lieferte, errang Fichte (nachdem ihm auf dem Felde der theoretischen Philosophie Schelling längst den Rang abgelaufen hatte) bei seinen Zeitgenossen noch einmal große Anerkennung und Achtung. Dabei begründet Fichte die Notwendigkeit der Erhebung der Deutschen gegen Napoleon nicht etwa aus der Einheit der nationalen Herkunft, sondern aus dem philosophischen Begriff eines fortschrittlicheren Staates.
In den Augen vieler Kritiker aus späterer Zeit "haben die erfolgreichen Reden den Nachruhm des Philosophen eher verdunkelt - vor allem im Ausland. Daran ist freilich in erster Linie die Benutzung der Reden durch den deutschen Nationalsozialismus des 20. Jahrhunderts schuld - ein Beispiel für den Mißbrauch eines´Klassikers´. Denn Fichte verkündet weniger politischen Nationalismus als eine moralischkulturelle Sendung der Deutschen (...). Zeitgenossen wie Goethe, Jean Paul und Tieck waren davon nicht unbeeindruckt - die Gegenwart ist hoffentlich darüber hinweg." (Ludwig Siep).
Johann Gottlieb Fichte wurde 1762 in Rammenau geboren und starb 1814 in Berlin. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Studium der Theologie finanzierte er größtenteils als Hauslehrer. 1790 kam er mit den Schriften Immanuel Kants in Kontakt, die seine "Wissenschaftslehre" strak beeinflussten. Kants Einfluss war so groß, dass man Fichtes Buch "Critik aller Offenbarung" für ein Kant Werk hielt.