buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

André Julien S. E. Faict

Philosophische Voraussetzungen des interkulturellen Dialogs


Die vergleichende Philosophie von Hajime Nakamura im Dialog mit Anthropologie und Hermeneutik
2011. 178 S. 210 mm
Verlag/Jahr: BAUTZ 2011
ISBN: 3-88309-684-9 (3883096849)
Neue ISBN: 978-3-88309-684-1 (9783883096841)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der Wirkungsgeschichte der komparativen Philosophie, dass Hajime Nakamura (1912-1999) bisher nur die Beachtung gefunden hat, die ihm aufgrund seiner indologischen und buddhologischen, aber nicht philosophischen Leistungen zukommt. Dieses Buch soll dazu beitragen, in anthropologische Voraussetzungen des interkulturellen Dialogs einzuführen, und zwar im Sinne eines Wegweisers zu Nakamuras interkulturell orientierten komparativ-philosophischen Hauptwerken. Nakamuras zentrales interkulturelles Anliegen "vom Standpunkt einer Weltintention" aus hat den Autor dazu veranlasst, diese Fragestellung zunächst im Nachvollzug der historischen Problementfaltung bei Dilthey, Misch, Bollnow und Plessner zu verfolgen. Es werden Themen wie die Erkenntnisanthropologie Diltheys, das Problem der Unergründlichkeit sowie das Ausdrucksproblem bei Dilthey, Misch und Plessner untersucht. Abschließend wird der interkulturelle Dialog auf seine erkenntnisanthropologischen und hermeneutischen Voraussetzungen hin befragt. Das zentrale Anliegen dieser interkulturell philosophischen Arbeit ist, die Explikation der Bewegung von der Anthropologie zur Hermeneutik sichtbar zu machen.
André Julien S. E. Faict (geb. 1977 in Belgien) studierte Ostasienkunde, Philosophie und Religionswissenschaften an den Universitäten Gent und Köln sowie, als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Hochschule für Philosophie (SJ) in München. Er promovierte 2010 in München und bekleidet seit 2011 ein Lehramt für Philosophie und Moral. Seine Schwerpunkte sind die japanische Philosophie (insbes. Buddhismus und Kyôto-Philosophie), Anthropologie, Hermeneutik (insbes. interkulturelle Philosophie) sowie Phänomenologie (insbes. Phänomenologie der Religion). Zusammen mit K. Ueno veröffentlichte er den Band: Interkulturalität im Denken Hajime Nakamuras, 2006.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
1. Der Einsatz bei der Erkenntnisanthropologie Diltheys
1.1. Das Problem einer Grundlegung der Geisteswissenschaften
1.1.1. Rekurs auf die Totalität des Seelenlebens
1.1.2. Der Umfang des Lebensbegriffs bei Dilthey
1.1.3. Die Aspekte des Lebens
1.1.4. Übergang vom Lebensbegriff zum Erlebnisbegriff
1.2. Erkenntnisanthropologie und Hermeneutik
1.2.1. Realpsychologie: Verbindung von Anthropologie und Geschichte
1.2.2. Erkenntnisanthropologie
1.2.3. Verstehenstheorie und "hermeneutische Philosophie"
1.2.4. Das komplementäre Verhältnis von Erkenntnisanthropologie und Hermeneutik
2. Das Problem der Unergründlichkeit bei Dilthey, Misch und Plessner
2.1. Unergründlichkeit des Lebens bei Dilthey
2.1.1. Denken als eine Funktion des Lebens
2.1.2. Das Grundverhältnis von Gedankenmäßigkeit und Unergründlichkeit
2.2. Mischs Auseinandersetzung mit idealisierender Phänomenologie
2.2.1. Das Grundverhältnis von Gedankenmäßigkeit und Unergründlichkeit
2.2.2. Auseinandersetzung mit Husserl
2.2.3. Auseinandersetzung mit Heidegger
2.3. Der Mensch als Macht bei Plessner
2.3.1. Der Berührungspunkt von Dilthey-Schule und Plessner
2.3.2. Das Prinzip der Unergründlichkeit bzw. der offenen Frage
2.3.3. Die Resultate des Prinzips der offenen Frage
3. Das Ausdrucksproblem bei Dilthey, Misch und Plessner
3.1. Das Leben und seine Objektivationen
3.1.1. Die Genese der Konzeption
3.1.2. Die Formen der Lebensäußerungen
3.1.3. Die Hermeneutik des objektiven Geistes
3.2. Die frühe Ausdruckstheorie Plessners
3.2.1. Die Schicht des Verhaltens
3.2.2. Verhalten und Sinn
3.2.3. Theorie des Verstehens von mimischem Ausdruck
3.2.4. Exkurs: Die Expressivität in der "exzentrischen" Anthropologie Plessners
3.3. Ausdruck und Bedeutung in der Logik des Lebens bei Misch
3.3.1. Der Ausgang vom Ausdruck
3.3.2. Sprachlicher Ausdruck und Bedeutung (oder Sinn)
3.3.3. Rein diskursive und evozierende Aussage
4. Zur Wirkungsgeschichte
4.1. Weiterführung durch Misch
4.1.1. Über den Gegensatz von Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft hinaus
4.1.2. Die Verbindung der Philosophie mit den Geisteswissenschaften
4.1.3. Hermeneutik als Grundwissenschaft
4.2. Plessners Weiterführung in der Richtung auf eine philosophische Anthropologie
4.2.1. Der Anknüpfungspunkt
4.2.2. Philosophische Anthropologie
4.2.3. Hermeneutik: eine universale Wissenschaft vom Ausdruck
4.3. Bollnows Weg zur philosophischen Anthropologie
4.3.1. Zugehörigkeit zur Dilthey-Schule
4.3.2. Der Einfluss von der Existenzphilosophie
4.3.2.1. Auseinandersetzung mit Jaspers
4.3.2.2. Auseinandersetzung mit Heidegger
4.3.3. Die methodischen Prinzipien der philosophischen Anthropologie
5. Epilog
Literaturverzeichnis