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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Ingomar von Kieseritzky

Traurige Therapeuten


Roman
2012. 347 S. 21 cm
Verlag/Jahr: BECK 2012
ISBN: 3-406-64152-0 (3406641520)
Neue ISBN: 978-3-406-64152-7 (9783406641527)

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Herr Singram ist mit der besten aller Welten mehr als unzufrieden und zieht sich enttäuscht und leicht angeschlagen in ein Sanatorium zurück, um endlich schriftlich zu fixieren, welche Lebens-Manöver er mit der Hilfe von Frauen, Tieren und weltflüchtigen Compagnons bestanden hat. Lässt seine Erinnerungsfähigkeit nach, versenkt er sich in die anekdotenreichen Tagebücher seiner Vorfahren, die alle eine Schwäche für Tiere hatten - Urgroßvater Irin war Zobeljäger, sein Sohn Edward unterhielt in England einen Privatzoo, dessen Sohn malt die Tiere - berühmt ist seine "Arche Noa sticht in See" - und zeugt zwischen zwei Bildern Arthur Singram, den Verfasser dieser melancholisch-komischen Annalen, in denen sich traurige Selbstironie und heitere Duldsamkeit gegen die tückische Realität verbünden; gegen die helfen nur Animositäten und Neurosen. Sein Arbeitsmotto ist von einem Herrn Dr. Knock, der einmal schrieb - "was ich nicht dulden kann, ist, dass die Gesundheit Ausmaße einer Provokation annimmt." Ingomar von Kieseritzkys vergnüglicher Roman ist ein erzählerisches Füllhorn der Gebrechen, ein malades "Brehms Tierleben", komisch, absurd und unterhaltsam, die grundsätzlich vergängliche Einrichtung der Welt und ihre Malaisen werden mit soviel funkelndem Witz gefeiert, dass strotzende Gesundheit im Vergleich dazu öde und langweilig wirkt. Und der Roman ist sogar rezeptfrei zu haben.
Ingomar von Kieseritzky wurde 1944 in Dresden geboren und ist in Stadthagen, Freiburg, Königsfeld und Langeoog aufgewachsen. Er arbeitete zunächst als Requisiteur am Goetheaneum in Basel und war dann mehrere Jahre Buchhändler in Berlin und Göttingen. Seit 1971 lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in Berlin. Zu seinen größten Erfolgen gehören die Romane "Das Buch der Desaster" (1988), für den er den Bremer Literaturpreis erhielt, und "Kleiner Reiseführer ins Nichts" (1999), für den er den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor bekam.