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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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H. Stephan

Allocortex


Mitarbeit: Stephan, H.
Softcover reprint of the original 1st ed. 1975. 2012. X, 998 S. 465 z. Tl. farb. Abb. 244 mm
Verlag/Jahr: SPRINGER, BERLIN 2012
ISBN: 3-642-80891-3 (3642808913)
Neue ISBN: 978-3-642-80891-3 (9783642808913)

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(Ergänzung zu Band 4/1)
In der menschlichen Hirnrinde uberwiegt bei weitem der Isocortex, wahrend der Allocortex ein vergleichweise kleines Gebiet einnimmt. Dies ist nicht bei allen Saugern so, sondern bei den niederen Insectivoren nimmt der Allocortex den weit aus groBeren Teil der Oberflache des Endhirns ein, wahrend der Isocortex auf einen kleinen Bezirk der dorsalen Konvexitat begrenzt ist. In der aufsteigenden Primatenreihe vergroBert sich der Isocortex zunehmend, wobei er den Allocortex mehr und mehr auf einen urn Balken und Hilus der Hemispharen gelegenen Ring zurUckdrangt. Durch die in der Phylogenese auftretende Verlagerung des Schwer punkts yom Allocortex auf den Isocortex entsteht der Eindruck einer starken Reduktion des Allocortex, die beim Menschen besonders ausgepragt zu sein scheint. Durch Messungen und allometrische Vergleiche laBt sich a ber zeigen, daB diese Reduktion nur fUr die Zentren des olfactorischen Systems wirklich zutrifft, nicht hingegen fUr die Strukturen des limbischen Systems, die absolut deutlich groBer werden und hohere Differenzierungsgrade erreichen. Das relative ZUrUck treten auch dieser Strukturen ist eine Folge der sehr viel starkeren VergroBerung des Isocortex. Die beim Menschen besonders starke VergroBerung des Isocortex ist sicherlich eine der wesentlichsten Voraussetzungen fUr die Menschwerdung. Diese beruht nicht zuletzt auf der Moglichkeit, Erfahrungen aus dem individuellen Leben durch Sprache, Schrift und neuerdings auch durch technische Hilfsmittel weiterzugeben und zu kumulieren. Fur das Sammeln von Erfahrungen, fiir Lern-und Gedachtnis vorgange scheint aber gerade der Allocortex, insbesondere das limbische System, von groBter Bedeutung zu sein, und Storungen in diesem System versagen selbst dem groBen und intakten Isocortex eine adaquate Wirkungsmoglichkeit.