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Stand: 2020-01-07
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Horst-Eberhard Richter

Der Gotteskomplex


Die Geburt und die Krise des Glaubens an die Allmacht des Menschen
2012. 344 S. 21 cm
Verlag/Jahr: PSYCHOSOZIAL-VERLAG 2012
ISBN: 3-8379-2214-6 (3837922146) / 3-89806-389-5 (3898063895)
Neue ISBN: 978-3-8379-2214-1 (9783837922141) / 978-3-89806-389-0 (9783898063890)

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Horst-Eberhardt Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. An Hand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher sozio-kultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplex wird zur Überlebensfragen der Gesellschaft und des modernen Menschen.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Erster Teil
Die Geschichte der Illusion von der menschlichen Allmacht. Der Gotteskomplex
1. Kapitel
Der Ausbruch aus dem Mittelalter: Gott geht verloren, der Mensch will selbst Gott sein
2. Kapitel
Die Geschichte des Egozentrismus und seiner Verkleidungen von Leibniz bis Nietzsche
3. Kapitel
Utopische Heilshoffnungen des beschädigten Individuums. Marx, Freud, Marcuse
4. Kapitel
Rettung der Allmacht-Illusion durch Preisgabe der Innenwelt: der Behaviorismus
5. Kapitel
Die Logik des Herzens (Pascal) unterliegt der Logik des Kopfes (Descartes, Spinoza)
6. Kapitel
Abspaltung des Gefühls Entmündigung der Frau Unterdrückung der Menschlichkeit. Die Wechselbeziehung zwischen psychischer und sozialer Verdrändung. Rousseau, Romantiker, Schopenhauer, Nietzsche, Psychoanalyse
Zweiter Teil
Die Krankheit, nicht leiden zu können
7. Kapitel
Verwandlung des Leidens in projektiven Haß. Mittelalterliche und moderne Phänomene magischer Austreibung von Hexen, Rassenfeinden, "erblich Minderwertigen", Extremisten, Parasiten, "Risikofaktoren"
8. Kapitel
Leidensverleugnung durch hysterisches Überspielen. Party-Kultur. Kompensationsfunktion von Therapie und Selbsthilfe-Zirkeln
9. Kapitel
Leidensvermeidung durch Abspaltung
10. Kapitel
Beschwichtigung durch Ersatzbefriedigung. Schelers Theorie von der Entschädigung durch Surrogate. Vom Sexualtabu zum Sexkult
11. Kapitel
Verschleierung des Leidens durch Sozialtechnik. Versachlichung als Leidensabwehr in der Sozialbürokratie, in der Medizin und in der Psychologie. Die Strategie der semantischen Tarnung
12. Kapitel
Leidensverachtung Todesverachtung. Stoizismus, Heroismus. Die Wechselbeziehung zwischen Risikodrang und Sterbeangst
Dritter Teil
Die Aufgabe: Überwindung der psychischen und der sozialen Selbstspaltung des Menschen
13. Kapitel
Die Absetzbewegung der Jugend als Aufruf zur Selbstkritik der Angepaßten
14. Kapitel
Das Problem, die korrumpierte Liebe zu befreien
15. Kapitel
Der Lebenskreis. Die Bejahung des Sterbens als Bedingung für den Untergang des Gotteskomplexes und die Gewinnung eines menschlichen Maßes zwischen Ohnmacht und Allmacht
16. Kapitel
Das Urphänomen Sympathie als Disposition für Solidarität und Gerechtigkeit
17. Kapitel
Sympathie und Urvertrauen
18. Kapitel
Machen und Macht
Vierter Teil
Eine Psychoanalyse als Lehrstück
Vorbemerkung
Martin erzählt seine Geschichte
Verlauf der Behandlung: Die Wechselbeziehung von Leiden und Macht
Folgerung
Literatur
Dr. med. et phil. Horst-Eberhard Richter, geboren 1923, war von 1962 - 1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen, anschließend - bis 2002 - Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/M. Neben seiner akademischen Karriere setzte sich Richter seit den 1980er Jahren verstärkt in der Friedensbewegung ein. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Horst-Eberhard Richter wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet: unter anderem mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002). Das Bundesverdienstkreuz hat er dreimal abgelehnt. 2011 verstarb Horst-Eberhard Richter.