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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Sean O´ Connell

Túatha Dé Danann. Sternenheim


2012. 240 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2012
ISBN: 3-86282-180-3 (3862821803)
Neue ISBN: 978-3-86282-180-8 (9783862821808)

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Cornelis von der Bruderschaft der Archivare sinnt auf Rache. Er folgt Nyail, dem Gesandten des Abgründigen Gottes, der seine Mutter Bernadette getötet hat. Dabei verschlägt es ihn und seine Begleiter in die riesige Metropole Sternenheim, wo er die Bestie Ereschkigal besiegen muss, um den Gral zu erringen. Der magische Kelch ist nicht nur eine von drei verbliebenen Waffen der Túatha Dé Danann, sondern auch das Instrument, mit dem Cornelis die Welt retten muss. Doch er hat nicht die geringste Ahnung, wie diese Aufgabe zu bewältigen ist.

Während die Entropie Nord- und Südland nach und nach zerstört und sich gewaltige Karawanen mit Flüchtlingen am Ende der Welt in der Nekropolis zusammenrotten, muss sich Cornelis seinem größten Gegner stellen: dem neu erstandenen, furchteinflössenden Gott Cú Chulainn und seinen in den Schatten verborgenen Horden der Túatha Dé Danann.
2 Die Wandernden Kirchen

Als der Tod kam, entsetzlich und finster in Gestalt einer riesigen, weit in den Himmel reichenden Welle, beruhigte sich Cornelis. Selbst das kleine Fischerboot und die kalten, schwarzen Brecher, im Kammbereich immer noch weiß und schaumstrotzend, schienen für einen Moment in ihren Bewegungen innezuhalten. In dem Jungen aus Bandahui erstarb jede Hoffnung. Hier draußen im Mahlstrom, im schwarzen Gedärm eines erbarmungslosen Ozeans, wurde ihm plötzlich klar: Er stand dem biblischen Leviathan gegenüber, einem Naturereignis, dem er nichts entgegenzusetzen hatte, dem er sich nicht entziehen konnte. Es war eine Wand aus schwarzem Wasser, so hoch, dass sie den ganzen Himmel ausfüllte, um ihn, den naiven Jungen vom Land, zu zerschmettern und in die Tiefe zu reißen.
Doch nichts davon geschah.
Ein goldenes Licht erhellte plötzlich das Meer, als wäre ein riesiger Stern zwischen Boot und Welle aufgegangen, und tauchte alles in gleißendes Weiß. Cornelis´ Augen begannen zu tränen und er musste sie mit der Hand bedecken, um überhaupt sehen zu können.
Mit offenem Mund starrte er über die See. Eine menschengroße, gol dene Gestalt stürzte aus großer Höhe in die Tiefe und teilte mit ausgebreiteten Armen die Riesenwelle. In einem furchtbaren Getöse fielen die Wellenkämme seitlich in sich zusammen und prallten donnernd und schäumend auf das aufgewühlte Meer. Das Fischerboot begann wild zu schaukeln; Sekundenbruchteile später war das Heck im Freien, strebte himmelwärts, der kleine Außenbordmotor jaulte, rotierte für einen kurzen Moment in der Luft, und Cornelis klammerte sich verzweifelt an den Mast, als das Gefährt mit einem gewaltigen Ruck mit dem Bug voraus in die Tiefe stürzte. Der Aufprall war hart und der gesamte Ozean schien über ihn hereinzubrechen, aber das Boot blieb heil, und kurz darauf konnte der Junge wieder den Himmel sehen, während er wie verrückt nach Luft rang. Das Meer beruhigte sich etwas.
Die Gestalt des Goldenen erschien nun mit einem Mal steuerbords und blickte den Jungen mit seinem augenlosen Gesicht an. Cornelis starrte zurück und war angesichts des lebenden Gottes viel zu perplex, um einen klaren Gedanken zu fassen. Der ehemalige Ältere schien ihm etwas mitteilen zu wollen, eine Botschaft oder eine Warnung, doch anstatt zu sprechen, begann er sich in der Luft zu drehen. Immer schneller rotierte er um seine Achse, erhob sich wie von Geisterhand in den finsteren Sturmhimmel und entschwand nach einer Weile den Blicken des verdutzten Jungen.
Cornelis sank erschöpft zu Boden und presste seine Stirn gegen die Planken. Er schloss die Augen und spürte, wie er am ganzen Leib unkontrolliert zu zittern begann. Alle Kraft hatte ihn verlassen und eine erlösende Bewusstlosigkeit nahm ihn auf. So bemerkte er nicht, wie sich ganz in seiner Nähe ein metallenes Unterseeboot aus den Fluten der See erhob und Kurs in seine Richtung nahm.

Aurelius, der untersetzte Maschinist der Bruderschaft der Archivare, war der Erste, der etwas sah. Er hatte nach längerer Zeit der Untätigkeit das Periskop ausgefahren und justierte nun fieberhaft an den Drehrädchen für die Schärfe, bis er die Wellenkronen klar vor sich sehen konnte.
"Was macht er da?", keifte der Unternehmer, Herr von Harttland, und Eigentümer des U-Boots, das durch die raue See des Südmeeres schipperte. Er drehte sich hilfesuchend zu den anderen um. "Ich habe ihm nicht erlaubt, irgendetwas zu berühren. He, lass die Finger von den Geräten!"
Aurelius ignorierte ihn. Der mächtigste Mann von Kabelstadt, ein riesiger, kahlköpfiger Koloss mit einem beeindruckenden Leibesumfang, der selbst Aurelius im Vergleich dünn erscheinen ließ, war jetzt nur mehr ein Maulheld, weiter nichts. Ein Gefangener an Bord seines eigenen Schiffes.
Aurelius drehte das Periskop langsam um seine Achse.
"Hmm ...", machte er dabei. "Hm, hmm ..."
"Siehst du ihn?", fragte Michael Altfeld. Die Stimme des Älteren, der den Umgang mit Sch