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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Andreas Kley

Kants republikanisches Erbe


Flucht und Rückkehr des freiheitlich-republikanischen Kant - eine staatsphilosophische Zeitreise
2013. 80 S. 200 mm
Verlag/Jahr: NOMOS 2013
ISBN: 3-8487-0960-0 (3848709600)
Neue ISBN: 978-3-8487-0960-1 (9783848709601)

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Das republikanische Programm von Immanuel Kant fand auch im Deutschland des 19. Jahrhunderts Anhänger. Freilich mussten sie sich in ihren Äusserungen zurückhalten. Andernfalls hatten sie zu fliehen. Auf diese Weise brachten sie den republikanischen Kant im Ausland zur Geltung, wie das im Fall der Gebrüder Snell und der Schweiz zustande kam.
Die Rezeptionsgeschichte nimmt an, dass Kants politische Schriften im 19. Jahrhundert in Deutschland kaum rezipiert worden sind, da sie der vorherrschenden Ordnung widersprachen. Aber das damalige Deutschland las den republikanischen Kant und nahm seine Ideen auf. Freilich sorgten Deutschlands Monarchen dafür, dass Kants republikanische Verfechter ins Ausland flohen.
Ein herausragendes Beispiel für dieses moderne Verständnis von Kant in Deutschland, so der Zürcher Staatsrechtler und Rechtsphilosoph Andreas Kley, bilden der Nassauer Philosophielehrer Christian Wilhelm Snell (1755-1834) und seine zwei Söhne Ludwig und Christian, die als Philosophielehrer bzw. Rechtsanwalt arbeiteten. Vater Snell war dem Herzog von Nassau treu ergeben, aber er hielt ihn für vernünftig genug, dass er sich von überzeugenderen Argumenten bestimmen lasse. Seine Söhne äusserten sich direkter; Preussen verfolgte sie deshalb als Demagogen. Sie flohen quer durch Europa und am Ende gelangten sie in die Schweiz, wo sie als Professoren und Publizisten Kants politisches Programm umzusetzen trachteten. Sie wurden bedeutende Theoretiker des Liberalismus, welche der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit zum Durchbruch verhalfen. Die Spuren von Vater Snell und seinen Söhnen haben sich im schweizerischen Staatsrecht und seiner Lehre niedergeschlagen.