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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Wolfgang Sofsky

Einzelgänger


2013. 98 S. 205 mm
Verlag/Jahr: MATTHES & SEITZ BERLIN 2013
ISBN: 3-88221-032-X (388221032X)
Neue ISBN: 978-3-88221-032-3 (9783882210323)

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Alle sind sie allein, einsam oder verlassen. Ob der Eremit oder Prophet, ob König, Narr oder Verräter, ob Trinker, Spieler oder Künstler, sie sind der Welt abhanden gekommen. Wolfgang Sofsky erzählt von Figuren abseits der Gesellschaft, von Ausgestoßenen, Verlorenen, Enttäuschten, Verwirrten und Erleuchteten. Von der Geburt des ersten Menschen bis zum Antiquar der letzten Schriften reicht die Galerie der Szenen und Portraits. Einzelgänger führt in die Innenwelten der Einsamkeit, das Buch bringt die Vorstellung vom Menschen als sozialem Wesen ins Wanken und bietet das Vergnügen subtiler literarischer Erkenntnis. Sofskys Prosadebut öffnet nicht nur ein Wunderkabinett von schillernden Gestalten, es ist auch ein stilistisches Glanzstück voller Verweise und Symbole. Verschiedentlich fühlt sich der Leser an Bilder, Motive oder Figuren der diversen Künste erinnert, die in Sofskys Erzählungen jedoch einen ganz neuen, tieferen Sinn gewinnen. Einige gleichen Meditationen, die sich für einen Augenblick zu einer Handlung verdichten, andere ähneln Parabeln oder kleinen Dramen mit tragischem Ausgang. Sofskys Sprache ist hellhörig, intensiv und von spröder Eleganz.
´Hart der Stil, präzise die Beobachtungen und noch angesichts des Ärgsten ohne Erbaulichkeit´, bemerkte Lorenz Jäger über Wolfgang Sofskys Schreibkunst. Sofsky, 1952 geboren, wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er 1993 für seine Habilitationsschrift ´Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager´ den Geschwister-Scholl-Preis erhielt. Er lehrte als Professor für Soziologie in Göttingen und Erfurt, bis er sich im Jahre 2000 auf seine Arbeit als Privatgelehrter, politischer Kommentator und Kolumnist konzentrierte. Wie kaum ein zweiter hat sich Sofsky den Abgründen der menschlichen Spezies und ihrer Gesellschaft gewidmet. In großen Essays hat er sich mit dem Konflikt von Freiheit und Sicherheit, mit den Formen der Gewalt und der Unmoral befasst. Nach seiner Hinwendung zur erzählenden Bildbetrachtung (´Todesarten. Über Bilder der Gewalt´, 2011) legt Wolfgang Sofsky nun seinen ersten Prosaband vor - ein ebenso ungewöhnliches wie beeindruckendes Debut.