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Christel Gersch, Romain Rolland, Eva Schewe, Gerhard Schewe, Stefan Zweig (Beteiligte)

Von Welt zu Welt


Briefe einer Freundschaft
Übersetzung: Gersch, Christel; Schewe, Eva; Schewe, Gerhard
2014. 480 S. m. 2 Abb. 215 mm
Verlag/Jahr: AUFBAU-VERLAG 2014
ISBN: 3-351-03413-X (335103413X)
Neue ISBN: 978-3-351-03413-9 (9783351034139)

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Zwei verfeindete Länder, zwei verwandte Seelen

Während ihre Landsleute im ersten modernen "Großen Krieg" gegeneinander kämpfen, werden Stefan Zweig und Romain Rolland zu intimen Brieffreunden: Von Rollands europäischer Haltung tief beeindruckt, schrieb Zweig dem französischen Schriftstellerkollegen 1910 einen Brief, der zum Anfangspunkt eines lebenslangen Zwiegesprächs werden sollte. Diese erstaunlichen Schriftstücke gewähren einen intimen Einblick in erlebte europäische (Geistes-)Geschichte und sind zugleich Belege einer großherzigen Freundschaft.

Auch als der Erste Weltkrieg aufzog, hielten diese zwei europäischen Geistesgrößen des 20. Jahrhunderts an ihrem Austausch fest, an ihrer gemeinsamen Identität als Europäer. Erst in der Auseinandersetzung mit dem fünfzehn Jahre älteren Romain Rolland reifte Stefan Zweig zu dem kompromisslosen Pazifisten heran, der er für den Rest seines Lebens bleiben sollte. Diese Briefe - offenherzig das eigene Tun und Schaffen reflektierend und in Weltzusammenhänge stellend, mit ehrlicher Aufmerksamkeit für den anderen - sind gerade heute von unabweisbarer Aktualität und zugleich ein eminent wichtiges, berührendes Zeitzeugnis. Mit umfangreichem Hintergrundmaterial.

Mit einem Begleitwort von Peter Handke
Stefan Zweig (1881-1942) wuchs als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien auf. Er schrieb Gedichte, Novellen, Dramen und Essays, die 1933 der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer fielen. Er lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg, emigrierte von dort nach England und 1941 nach Brasilien. Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten. Am 23. Februar 1942 schied er in Petrópolis, Brasilien, freiwillig aus dem Leben.

Prof. Dr. Gerhard Schewe ist seit 1998 Universitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation, Personal und Innovation an der Westfälischen Wilhelms Universität zu Münster. Davor lehrte Prof. Schewe an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und an der Universität Kiel. Prof. Schewe ist Autor einer Vielzahl von Büchern und Aufsätzen in in und ausländischen Fachzeitschriften. Die Schwerpunkte seiner Forschung konzentrieren sich auf drei Gebiete: Technologie und Innovationsmanage
ment, Organisation und Strategisches Management, Post Merger Integrationsmanagement. Neben der Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte mit Unternehmen der verarbeitenden Industrie und dem Dienstleistungssektor ist Prof. Schewe als Gutachter für namhafte deutsche Unternehmen tätig.

Romain Rolland wurde am 29. Januar 1866 in Clamecy als Sohn eines Notars geboren. Nach einem Studium an der Pariser École Normale Supérieure, der französischen Eliteschule für die Lehramtsfächer an Gymnasien, ging er 1892/93 als Stipendiat nach Rom, um an seiner thèse (Doktorarbeit) über "Les Origines du théâtre lyrique moderne" zu arbeiten. Nach deren erfolgreicher "Verteidigung" (soutenance) ist Rolland von 1895 bis 1912 Professor für Musik- und Kunstgeschichte. Von seinem sehr umfangreichen Schaffen, das zahlreiche Theaterstücke, Biografien, Essais und Romane umfasst, kennt man heute vor allem den 10-bändigen "roman fleuve" "Jean-Christophe" (1904-12). "Jean-Christophe" brachte dem Autor 1915 den
Nobelpreis. Während des 1. Weltkriegs ging Rolland in die neutrale Schweiz und versuchte von dort aus als pazifistischer Intellektueller sowohl nach Frankreich hineinzuwirken, wo man ihm dies übelnahm, als auch nach Deutschland, wo man ihn naturgemäß kaum hörte. In den zwanziger und dreißiger Jahren sympathisierte er mit dem 1920 gegründeten Parti communiste fran‡ais. Romain Rolland starb am 30. Dezember 1944 in Vézelay.