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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Christian Heinritz, Jim Smoke (Beteiligte)

Wenn die Ehe scheitert


Perspektiven für ein Leben nach der Scheidung
Übersetzung: Heinritz, Christian
1., Aufl. 2014. 256 S. 205 mm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2014
ISBN: 3-86827-438-3 (3868274383)
Neue ISBN: 978-3-86827-438-7 (9783868274387)

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Erst der Schock, dann der Gewöhnungsprozess, dann die tiefe Trauer, dann ...?
Ob Sie Ihre Scheidung hinter sich haben oder noch mittendrin stecken mindestens eines dieser Stadien ist Ihnen bekannt. Wie werden Sie damit fertig?
Lassen Sie sich begleiten auf diesem schweren Weg! Ein Seelsorger, der seit vielen Jahren mit "Scheidungsopfern" arbeitet, fasst in Worte, was Sie erleben, spendet den Trost, den Sie wirklich brauchen, und zeigt die Stolperfallen auf Ihrer schmerzvollen Route. Und er legt Ihnen die Pläne vor, nach denen der Wiederaufbau Ihres Lebenshauses gelingen kann.
1. Passiert das wirklich mir? Scheidung ist kein Ereignis. Es ist ein Prozess.
Sie wachsen durch diesen Prozess in unterschiedlichen Schüben:
Mal nur eine Minute lang, mal eine Stunde,
mal einen Tag und mal eine ganze Woche.
Geschockt! Wütend! Benommen! Verbittert! Leer! Betrogen! Zurückgestoßen!
Das sind die Gefühle, die einen Menschen umtreiben, der Abschied nehmen muss von einer Ehe, in die er einmal voller Glück und Hoffnung hineingegangen war. Eine schreckliche Sache, die immer nur den anderen zu passieren schien, ist nun auch Ihnen zugestoßen. Viele Dinge, die Sie früher nebenher erledigt haben, sind zu einer ernst zu nehmenden Hürde im täglichen Leben geworden. Sie sind angekommen im Land der Geschiedenen . Es ist ein seltsamer Ort mit fremdartigen Sitten, Vorschriften und Verkehrszeichen. Sie wünschen sich so sehr, dass dieser Spuk einfach verschwindet.
Doch das wird er nicht.
Stufe 1: Im Schock erstarren
Das erste Gefühlsstadium, das viele von uns in einer Scheidung durchlaufen, ist der Schock. Es dringt in unser Bewusstsein, was da eigentlich mit uns selbst geschieht nicht mit irgendwelchen Beispielfiguren aus der Scheidungsstatistik unserer Gesellschaft. Im Schockzustand verhalten wir uns unterschiedlich:
Die einen ziehen sich in sich selbst zurück, versuchen, jegliches Nachdenken über das, was da abläuft, abzublocken. Sie blenden die Scheidung aus und verweigern jedes Gespräch über ihre Situation. Oft brechen sie den Kontakt zu Freunden und anderen Bezugspersonen ab. Manche ziehen sogar um oder wechseln die Arbeitsstelle.
So ein vollständiger Rückzug artet nicht selten in Flucht aus.
Doch so radikal, wie sie das Scheitern ihrer Beziehung zunächst sich selbst und ihrem eigenen Versagen zugeschrieben haben, so radikal verlagern sie diese Vorwürfe früher oder später auf ihren Partner.
Menschen, die sich in der Scheidung in sich selbst verkriechen, neigen dazu, die Hilfe und die offenen Arme der anderen zurückzuweisen. Die Chance jedoch, in und an einer Scheidung zu wachsen, eröffnet sich da, wo wir uns durchkämpfen zu einem Ja. Wie viel leichter lernen wir, uns in ungewohnten Lebenslagen zurechtzufinden, wenn wir ihre bloße Existenz akzeptieren. Wir machen das Ende unserer Ehe nicht dadurch ungeschehen, indem wir es leugnen. Auch ein Rückzug von Familie und Freunden kann das Problem nicht lösen.
Viele aber von uns, die eine Scheidung durchleben, finden sich ausgeschlossen aus alten Beziehungen, ohne sich selbst zurückgezogen zu haben.
In jedem Fall kommt für alle von uns der Zeitpunkt, innezuhalten und über das nachzudenken, was mit uns geschieht. Wenn wir auftauchen aus unserer Schockstarre, sind wir frei zu diesem konstruktiven Rückzug in uns selbst.
Es gibt aber auch die anderen unter uns, die dazu neigen, unter Schock erst richtig aus sich herauszugehen. Sie fühlen das Bedürfnis, ihre ganze Leidensgeschichte weiterzugeben und zwar an jedermann. Auch sie weigern sich, ihre Situation anzunehmen, indem sie all die Details, Gefühle und Tatsachen ihrer Scheidung immer und immer wieder abspulen. Jedes offene Ohr wird zu einem Ziel für den Sprecher. Der extrovertierte Typ hält sich die Realität stets eine Armlänge weit vom Leib. Kommen und gehen, tun und lassen bekommen eine enorme Bedeutung. Denn wer zu beschäftigt ist, um nachzudenken, kann von keinem Gedanken verletzt werden.
Doch irgendwann holt einen die Realität immer ein, und sieht man ihr heute ins Gesicht, wird man frei für morgen.
Der Schockzustand ist für beide Typen den in sich gekehrten wie den extrovertierten Menschen das Stadium, in dem sie lernen, mit der Tatsache umzugehen, dass eine Beziehung, die einmal voller Leben und Bedeutung war, endgültig tot ist.
Und wie steht es um die Hoffnung?
Manche verlängern den Schockzustand, indem sie sich verzweifelt an die Hoffnung klammern. Sie ziehen ihre Lebenskraft aus der Illusion, dass sie eines Tages mit ihrem Ehepartner wieder zusammenkomm