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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Elke Schwab

Blutige Mondscheinsonate


Ein Baccus-Borg-Krimi
2014. 384 S. 19 cm
Verlag/Jahr: SOLIBRO VERLAG 2014
ISBN: 3-932927-85-0 (3932927850)
Neue ISBN: 978-3-932927-85-0 (9783932927850)

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Eine tote Frau im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken sorgt für Aufsehen. Besonders, weil sie bei einer Touristenführung der Stadtverwaltung Saarbrücken an einem sonnigen Sonntagmorgen entdeckt wird. Dabei anwesend sind nicht nur Gartenfreunde und Kulturinteressierte, sondern auch die Presse. Ein großes Problem für die Stadtbediensteten, deren Bestreben es ist, Fördergelder der EU einzutreiben. Sie wollen den Deutsch-Französischen Garten um einen kostspieligen Spielplatz erweitern, womit sie sich einen neuen Aufschwung dieser Parkanlage versprechen.
Alle Versuche, die Öffentlichkeit von dem Mord abzulenken, schlagen fehl. Als fühlte sich der Täter dadurch herausgefordert, mordet er weiter. Seine Opfer sind junge Frauen, die immer bei öffentlichen Anlässen gefunden werden. Welches Ziel verfolgt der Täter?

Lukas Baccus und Theo Borg müssen in ihrem 4. Fall zunächst vom Schreibtisch aus ermitteln und können weder Motiv noch einen Verdächtigen ermitteln. Nachdem sich die Ermittlungen erfolglos hinziehen, beschließt der Amtsleiter, die beiden Kommissare verdeckt in der Parkanlage ermitteln zu lassen, damit das Töten ein Ende hat.
Doch der Täter scheint auf alles vorbereitet zu sein ...

Von mittlerweile insgesamt neunzehn Krimis der Saarländerin Elke Schwab ist "Blutige Mondscheinsonate" der vierte Teil der bislang sechsbändigen Krimireihe mit Lukas Baccus und Theo Borg (Prequel "Gewagter Einsatz", "Mörderisches Puzzle", "Eisige Rache", "Blutige Mondscheinsonate", "Tödliche Besessenheit", "Tickende Zeitbombe"). Die beiden übermütigen Kriminalkommissare klären mit lockeren Sprüchen spektakuläre Fälle auf.
Er war Phönix!
Aus der Asche seines bisherigen Lebens neu erstanden, war er heute ein anderer. Von nun an zählten Stärke, Klugheit und Mut zu seinen Eigenschaften. Und er hatte eine Aufgabe. Ihm oblag es, über Leben und Tod zu bestimmen. Eine Aufgabe, die er sich selbst auferlegt hatte, weil nur er dazu in der Lage war, über die Schicksale derer zu bestimmen, die es verdienten.
Er hielt inne und schaute sich um.
Der Vollmond leuchtete am nachtschwarzen Himmel und tauchte die Erde in ein geheimnisvolles Licht. Leise knirschten die Schottersteine unter seinen Schuhen. Ein schwacher Wind wehte - setzte die Bäume und Sträucher in Bewegung, womit ein leises Rauschen erzeugt wurde - einem Seufzen gleich.
Wie Stalagmiten ragten die Grabsteine aus dem Boden hervor. Finster hoben sie sich vom silbrig-grauen Hintergrund ab.
Es war eine warme Sommernacht. Fledermäuse flatterten dicht an seinem Kopf vorbei - machten dabei knackende Geräusche, die er zum ersten Mal wahrnahm. Sie klangen so lebendig.
Mit langsamen Schritten schlenderte er die schmale von Gräbern gesäumte Allee entlang und suchte nach einem geeigneten Platz. Nichts sollte diese faszinierende Atmosphäre stören. Dieser Augenblick war nicht zufällig gewählt. Er wusste genau, welche Auswirkung der Vollmond auf seine Wirkungsstätte haben würde. Seine Augen erfassten ein großes, steinernes Kreuz am Scheitelpunkt des Schotterweges. Auf dem Sockel stand eine Widmung an die gefallenen Soldaten aus dem Deusch-Französischen Krieg 1870/1871 in französischer und lateinischer Sprache.
Er lächelte. Dieser Platz war besser, als er es sich in seiner Fantasie hätte vorstellen können. Er schaute sich um und erkannte, dass der Gedenkstein alles bot, was er für sein perfektes Szenario brauchte, auch wenn der dichte Wuchs der Bäume und Sträucher die Sicht ein wenig versperrte. Aber das schmälerte die Bedeutung seiner Arbeit keineswegs. Im Gegenteil: So hatte er noch den Vorteil der Überraschung auf seiner Seite, weil der Blick darauf erst auf den letzten Metern frei wurde.
Nun galt es nur noch, einen richtigen Platz für sein Arrangement zu finden. Denn er wusste genau, welche immensen Emotionen die Musik hervorrufen konnte, die er beabsichtigte, durch die Finsternis schallen zu lassen. Leise summte er die Töne, die ihm inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen waren. Es war die Musik, die er einst für seine Bestimmung gehalten hatte, die ihm jedoch verwehrt geblieben war. Heute hatte er dafür eine andere Verwendung - eine viel bessere. (.) Begleiten sollte ihn ein "Nachtstück, voll dunkler Stimmungen" - ein Werk, das nicht nur seine Fantasie beflügeln sollte, sondern auch die Einbildungskräfte seiner Auserwählten!
Es sollte das Letzte sein, was sie in ihrem Leben zu hören bekam: Die Mondscheinsonate!
Er schaltete das Gerät ein - die Klaviertöne erklangen.