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Ein Schloss in den Bergen, ein Internat, in dem unerklärliche Dinge vor sich gehen. Der Erzähler schildert seine verstörende Ankunft und die Versuche, sich an die eigenartige neue Umgebung zu gewöhnen, an das Internatsleben mit seinen undurchdringlichen Regeln. Er berichtet von der schönen Schoko und von Bohlender, dem Lehrer und natürlich von Kai, mit dem ihn bald eine eigenwillige Freundschaft verbindet. Kai zeigt ihm, wie man "den anderen weiß", wie man die Grenze zwischen einander verwischt. Doch plötzlich ist Kai verschwunden, spurlos und ohne Grund. Paschen schildert die beklemmende Atmosphäre, die von dem Erzähler Besitz ergreift, in knappen poetischen Sprachbildern und assoziativen, notizhaften Beobachtungen, in deren Bann der Leser zum unfreiwilligen Mitwisser düsterer Geschehnisse wird. "Kai. Eine Internatsgeschichte" ist ein überraschend souveränes, eigenwilliges und starkes Debüt: Präzise, poetisch, bildhaft und abgründig.

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Kai wartet mit zwei Spaten und einer großen Flasche Wasser am Waldrand hinter dem Schloss. Wir laufen durch den Wald, diesmal nur etwa fünf Minuten. Kai bleibt stehen, von unserer Kuhle ist nichts mehr zu sehen. Zwar sieht die Stelle derjenigen, an welcher wir die Kuhle gegraben haben, recht ähnlich, aber ich bin mir nicht sicher. Kai malt mit der Spatenspitze einen Kreis in die Lichtung und stützt sich dann auf den Spatenstiel, erschöpft, als hätte er bereits einen wichtigen Teil der Arbeit getan. Dann graben wir. Erst stumm, bis Kai anfängt zu sprechen: "Ich weiß, was du denkst." Ich bin verblüfft. "Du denkst an zu Hause. Du denkst, hier liegen die Fische mit dem Bauch nach oben im Schwimmbecken. Und du hast Recht, nehme ich an. Du denkst, hier ist nichts. Aber da hast du Unrecht."

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Maruan Paschen, geboren 1984, wuchs in Hamburg auf. Nach einer Ausbildung zum Koch absolvierte er ein Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Paschen lebt in Leipzig. ´Kai. Eine Internatsgeschichte ´ ist sein erstes Buch.

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