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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Heiko Stoff

Gift in der Nahrung


Zur Genese der Verbraucherpolitik Mitte des 20. Jahrhunderts
2015. 248 S. 240 mm
Verlag/Jahr: FRANZ STEINER VERLAG 2015
ISBN: 3-515-10988-9 (3515109889)
Neue ISBN: 978-3-515-10988-8 (9783515109888)

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Am 6. November 1958 verabschiedete der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit eine Novelle des noch aus dem Jahr 1927 stammenden Deutschen Lebensmittelgesetzes. Damit fand eine seit den 1930er Jahren andauernde Debatte ihren vorläufigen Abschluss, die durch das Schlagwort "Gift in der Nahrung" geprägt war und mit der Verbraucherbewegung einen neuen politischen Akteur in das politische System der Bundesrepublik einführte.

Es ging dabei um mehr als eine längst überfällige Anpassung der Gesetzgebung an die Bedingungen der industriellen Lebensmittelproduktion. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde eine hochgradig politische Auseinandersetzung über die Chemisierung und Technisierung der modernen Welt geführt, die Risikopolitik und Präventionstechniken verband. In stetem Bezug auf den zivilisationskritischen Diskurs zur Vergiftung etablierte sich in der Bundesrepublik ein Gefüge der Verbraucherpolitik, das durch teils bekannte, teils neue soziale Akteure geprägt war, durch Lobbyisten, Reformer, Puristen, Experten, eifrige Ministerialbeamte, organisierte Konsumenten und die Aktivistinnen der Frauen- und Hausfrauenorganisationen.
Stoff, Heiko
Heiko Stoff, geb. 1964, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Hamburg. Promotion 2002 als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Von 2002 bis 2004 Postdoc-Stipendiat im Forschungsprojekt zur "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus" der Max-Planck-Gesellschaft und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Zudem Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Hamburg und des hochschulübergreifenden Studienprogramms "Gender Studies" an der Universität Hamburg. Jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte der TU Braunschweig. Forschungsschwerpunkt mit zahlreichen Veröffentlichungen ist eine interdisziplinär ausgerichtete Geschlechter-, Körper-, Sexualitäten- und Wissenschaftsgeschichte.