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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Andreas Pecar, Damien Tricoire (Beteiligte)

Falsche Freunde


War die Aufklärung wirklich die Geburtsstunde der Moderne?
2015. 231 S. 9 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2015
ISBN: 3-593-50474-X (359350474X)
Neue ISBN: 978-3-593-50474-2 (9783593504742)

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Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, wird immer wieder behauptet, so jüngst nach den Pariser Attentaten gegen "Charlie Hebdo". Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden?
"Falsche Freunde" ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, wonach die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht habe. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jh. uns viel fremder ist als wir gewöhnlich annehmen - aber auch viel überraschender.
Inhalt

Vorwort 9

Einleitung: Propheten der Moderne? 11

Auf der Suche nach dem Ursprung der Moderne 11

Die Aufklärer und ihr Geltungsanspruch 27

Der Blick zurück nach vorn: Fortschritt und Aufklärung 37

Fortschritt und Genie 37

Innovation oder Traditionsstiftung? 45

Offene Zukunft? 46

Geschichte als Zivilisationsprozess 50

Für eine dritte Reformation: Die Religions- und Toleranzdebatte 63

Vernunftreligion oder religiöse Toleranz? 63

Ein Pluralismus der Bekenntnisse? 67

Materialismus und religiöse Toleranz 78

"Ad maiorem Dei gloriam": Rassentheorien der Aufklärer 83

Von Sklaven und Affen: Rassentheorien in der Plantagenkolonie 87

Rassentheorien und vormoderne Weltbilder 91

Aufklärerische Scholastik 101

Die Befreiung der Weißen: Der Abolitionismus 105

Menschen- oder Bürgerrechte? 110

Die göttliche Strafe abwenden 113

Frankreich ist keine Despotie:

Sklavereikritik ohne Abolitionismus 116

Natur, Moral und Nutzen: Die Geburt des aufklärerischen Abolitionismus 121
Sklaven für sklavenlose Kolonien: Abolitionismus und imperiale Bestrebungen 125

Die patriotische Geschichte beider Indien: Auf der Suche nach neuen Kolonien 129

Der philosophe und die glücklichen Tiere 130

Schwarze Legende, weiße Legenden 134

Patrioten in Übersee 138

Von Ministern und philosophes:

Die Erziehung zur patriotischen Tugend 144

Antikoloniale Passagen? 146

Und (nebenbei) schuf der Mann das Weib: Frauenbilder 153

Naturalisierung und klassischer Republikanismus 157

Gab es eine "querelle des femmes"? 160

Bürger zweiter Klasse 167

Epilog: Die Cacouacs am Versailler Hof

oder Was war Aufklärung? 173

Anmerkungen 183

Quellen- und Literaturverzeichnis 211

Quellen 211

Forschungsliteratur 214
"´Falsche Freunde´ ist ein spannender Versuch, die Aufklärung als Schlagwort und Mythos zu hinterfragen, ein Versuch, der auch für Nicht-Fachleute gut lesbar ist.", SWR 2 Buchkritik, 28.10.2015

"Das [...] Buch bringt vermeintlich sicheres Wissen ins Wanken und ist gerade deshalb empfehlenswert." Martin Schneider, Spektrum der Wissenschaft, 06.11.2015
This book takes a refreshing new look at the Age of Enlightenment. It is a polemic that puts an end to the preconception that our ideas on democracy and human rights can be traced back to the ideals of eminent 18th century philosophers.