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Andreas Pecar, Damien Tricoire
(Beteiligte)
Falsche Freunde
War die Aufklärung wirklich die Geburtsstunde der Moderne?
2015. 231 S. 9 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2015
ISBN: 3-593-50474-X (359350474X)
Neue ISBN: 978-3-593-50474-2 (9783593504742)
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Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, wird immer wieder behauptet, so jüngst nach den Pariser Attentaten gegen "Charlie Hebdo". Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden?
"Falsche Freunde" ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, wonach die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht habe. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jh. uns viel fremder ist als wir gewöhnlich annehmen - aber auch viel überraschender.
Inhalt
Vorwort 9
Einleitung: Propheten der Moderne? 11
Auf der Suche nach dem Ursprung der Moderne 11
Die Aufklärer und ihr Geltungsanspruch 27
Der Blick zurück nach vorn: Fortschritt und Aufklärung 37
Fortschritt und Genie 37
Innovation oder Traditionsstiftung? 45
Offene Zukunft? 46
Geschichte als Zivilisationsprozess 50
Für eine dritte Reformation: Die Religions- und Toleranzdebatte 63
Vernunftreligion oder religiöse Toleranz? 63
Ein Pluralismus der Bekenntnisse? 67
Materialismus und religiöse Toleranz 78
"Ad maiorem Dei gloriam": Rassentheorien der Aufklärer 83
Von Sklaven und Affen: Rassentheorien in der Plantagenkolonie 87
Rassentheorien und vormoderne Weltbilder 91
Aufklärerische Scholastik 101
Die Befreiung der Weißen: Der Abolitionismus 105
Menschen- oder Bürgerrechte? 110
Die göttliche Strafe abwenden 113
Frankreich ist keine Despotie:
Sklavereikritik ohne Abolitionismus 116
Natur, Moral und Nutzen: Die Geburt des aufklärerischen Abolitionismus 121
Sklaven für sklavenlose Kolonien: Abolitionismus und imperiale Bestrebungen 125
Die patriotische Geschichte beider Indien: Auf der Suche nach neuen Kolonien 129
Der philosophe und die glücklichen Tiere 130
Schwarze Legende, weiße Legenden 134
Patrioten in Übersee 138
Von Ministern und philosophes:
Die Erziehung zur patriotischen Tugend 144
Antikoloniale Passagen? 146
Und (nebenbei) schuf der Mann das Weib: Frauenbilder 153
Naturalisierung und klassischer Republikanismus 157
Gab es eine "querelle des femmes"? 160
Bürger zweiter Klasse 167
Epilog: Die Cacouacs am Versailler Hof
oder Was war Aufklärung? 173
Anmerkungen 183
Quellen- und Literaturverzeichnis 211
Quellen 211
Forschungsliteratur 214
"´Falsche Freunde´ ist ein spannender Versuch, die Aufklärung als Schlagwort und Mythos zu hinterfragen, ein Versuch, der auch für Nicht-Fachleute gut lesbar ist.", SWR 2 Buchkritik, 28.10.2015
"Das [...] Buch bringt vermeintlich sicheres Wissen ins Wanken und ist gerade deshalb empfehlenswert." Martin Schneider, Spektrum der Wissenschaft, 06.11.2015
This book takes a refreshing new look at the Age of Enlightenment. It is a polemic that puts an end to the preconception that our ideas on democracy and human rights can be traced back to the ideals of eminent 18th century philosophers.