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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Jean Amery

Hand an sich legen


Diskurs über den Freitod
16. Aufl. 2015. 173 S. 206 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2015
ISBN: 3-608-93947-4 (3608939474) / 3-608-95233-0 (3608952330)
Neue ISBN: 978-3-608-93947-7 (9783608939477) / 978-3-608-95233-9 (9783608952339)

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Das Verbot, mit dem Religion und Gesellschaft den Freitod belegen, läßt ihn als ein Vergehen erscheinen, als unnatürlichen und absurden Akt. Aber drückt sich in solchem Urteilen und Aburteilen nicht die Scheinobjektivität, das Unbetroffensein der mit dem Weltlauf Einverstandenen, der Überlebenden aus? Und hat nicht auch der ¯natürliche® Tod sein Unnatürliches und Skandalöses?
"Wer abspringt, ist nicht notwendigerweise dem Wahnsinn verfallen, ist nicht einmal unter allen Umständen ´gestört´ oder ´verstört´. Der Hang zum Freitod ist keine Krankheit, von der man geheilt werden muß wie von den Masern. ... Der Freitod ist ein Privileg des Humanen."
Jean Améry
"Über das Verhältnis zwischen dem jahrhundertelang tabuisierten Selbstmord und dem im Vollbesitz der intellektuellen und seelischen Kräfte geplanten und durchgeführten Freitod hat wohl niemand Wesentlicheres gesagt als Jean Amery."
Geno Hartlaub
Améry, Jean
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert. Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.