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Stand: 2020-02-01
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Hans-Jürgen Wirth

Narzissmus und Macht


Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik
5 Aufl. 2015. 439 S. m. Abb. 21 cm
Verlag/Jahr: PSYCHOSOZIAL-VERLAG 2015
ISBN: 3-8379-2152-2 (3837921522) / 3-89806-044-6 (3898060446) / 3-89806-215-5 (3898062155)
Neue ISBN: 978-3-8379-2152-6 (9783837921526) / 978-3-89806-044-8 (9783898060448) / 978-3-89806-215-2 (9783898062152)

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"Eine exzellente Studie, die das Dilemma egozentrischer Machtausübung beschreibt."
Caroline Fetscher im Tagesspiegel vom 2. Juli 2011
Die Möglichkeit, politische oder ökonomische Macht auszuüben, nährt Größen- und Allmachtsfantasien. Umgekehrt bahnen Karrierestreben und Rücksichtslosigkeit den Weg zu den Schaltzentralen der Macht. In detaillierten Fallstudien u. a. über Ministerpräsident Uwe Barschel, Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, Ex-Sponti und Außenminister Joschka Fischer und Serbenführer Slobodan Milosevic analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, individueller Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der jeweiligen Bezugsgruppe und denen der Gesellschaft.
Aus dem Inhalt: Zum Begriff der Macht, Zum Begriff des Narzissmus, Die psychosoziale Genese der Macht, Machtausübung als Beruf, Gesunder Narzissmus und rationale Machtausübung, Aufstieg und Fall des Uwe Barschel, Aufstieg und Fall von Helmut Kohl, Joschka Fischer: Vom Straßenkämpfer zum Außenminister, Der Krieg im Kosovo Massenpsychologie und Ich-Analyse.
Gesellschaftliche Macht übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Personen aus, die an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Karrierebesessenheit, ungezügelte Selbstbezogenheit, Siegermentalität und Größenfantasien sind Eigenschaften, die der narzisstisch gestörten Persönlichkeit den Weg an die Schaltstellen ökonomischer oder politischer Macht ebnen. Indem sich diese Personen vorzugsweise mit Ja-Sagern, Bewunderern und gewitzten Manipulatoren umgeben, verschaffen sie sich zwar eine Bestätigung ihres Selbstbildes, untergraben aber ihre Selbstwahrnehmung und verfestigen ihren illusionären und von Feindbildern geprägten Weltbezug. Fremdenhass und Gewalt gegen Sündenböcke zu schüren, gehört zu den bevorzugten Herrschaftstechniken narzisstisch gestörter Führer. Geblendet von seinen eigenen Größen- und Allmachtsfantasien verliert der Narzisst den Kontakt zur gesellschaftlichen Realität und muss letztlich scheitern. Eng verknüpft mit dem Realitätsverlust ist die Abkehr von den Normen, Werten und Idealen, denen die Führungsperson eigentlich verpflichtet ist. Machtbesessenheit, Skrupellosigkeit und Zynismus können bei einem narzisstischen Despoten bis zur brutalen Menschenverachtung führen.
Mit Hilfe detaillierter Fallstudien Uwe Barschel, Helmut Kohl, Joschka Fischer und Slobodan Milosevic analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen der individuellen Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der umgebenden Gruppe.
Dr. Dipl.-Psych. Hans-Jürgen Wirth, Priv.-Doz., Psychologischer Psychotherapeut, arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Gießen und als Privat-Dozent an der Universität Bremen.