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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Sabine Freitag, Markus Köhle (Beteiligte)

Kuhu, Löwels, Mangoldhamster


Die 4 Jahreszeiten der Wolpertinger
Zeichnungen: Freitag, Sabine
2015. 140 S. m. Illustr. 230 mm
Verlag/Jahr: SONDERZAHL 2015
ISBN: 3-85449-439-4 (3854494394)
Neue ISBN: 978-3-85449-439-3 (9783854494393)

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Seit vielen Jahrhunderten bevölkern Fabelwesen, hybride Geschöpfe, sonderbare Kreuzungswesen unsere Phantasie - vom geflügelten Pferd Pegasus, vom Stiermenschen Minotaurus, von Tintenaffen, dreibeinigen Eseln, Kugelwesen, Kaninchen mit Hörnern bis zur Katze, von der nur noch ein Grinsen übrig bleibt.
Im 19. Jahrhundert begannen Präparatoren, Körperteile unterschiedlicher Tiere zusammenzustückeln und an leichtgläubige Touristen zu verkaufen. Diese Mischwesen, die mit außergewöhnlichen Accessoires und Leihgaben anderer Arten ausgestattet sind, werden Wolpertinger genannt.
Die von Markus Köhle und Sabine Freitag kreierten Wolpertinger sind nicht nur körperlich, sondern auch literarisch kontaminiert - als Kofferwörter, in denen zwei oder mehrere Wörter zusammengesetzt und ineinandergeschoben werden. Hier kreuzen sich Tiere mit Tieren (SCHWANZE - Schwan + Wanze), Tiere mit Gemüsesorten, Früchten und Gewächsen (PAPAYAGEI - Papaya + Papagei), zumal gar auch mit Dingen (GNUTELLA - Gnu + Nutella).
So entsteht ein Panoptikum kurioser Geschöpfe wie der scharfen Paprikatze, die Gulasch liebt und gern zu Gewürzpulver verarbeitet wird, dem flauschigen Koalamm, das von einem Leben als Tampon träumt, aber vorher meist zu Tode gestreichelt wird, dem Georg Friedrich Händel liebenden, selbstmordgefährdeten Hyändl oder der (k)anal fixierten Kobratte.
Die Steckbriefe der zum Alkohol tendierenden, angezipften, willenlosen, vögelfreudigen und mordlustigen Wesen mit ihrem oftmals dramatischen und nicht jugendfreien Schicksal stammen von Markus Köhle, die dazu angefertigten Phantomzeichnungen von Sabine Freitag.
Ein Wolpertinger für jede Woche, vier Jahreszeiten lang; inklusive Wolpertinger-Quartett, Baby-Galerie und Register aller bisher gesichteten Wolpertinger.
Der Delphinguin ist der Eroberer der Tierliebhaberherzen. Er raubt sie im Sturm, ob unter oder über Wasser, gegen seine Charmekeule ist kein Kraut gewachsen. Der Delphinguin ernährt sich ausschließlich von Herzen, Zuneigung und Bewunderung.
Das macht alles nicht fett, deshalb erfreut er sich bis zum Ableben einer knackigen Figur, ist äußerst aerodynamisch und flott wie ein Torpedo. An Land geht er es gemütlicher an. Aber an Land geht er nur, wenn es ihm an Liebe mangelt. Dann watschelt und quietscht er dermaßen ergreifend, dass ihm gleich wieder Herzen sonder Zahl um die Ohren fliegen.
Der Delphinguin tut allen Gutes, hilft, wo er kann und geht damit manchen fiesen Fischen gehörig auf die Nerven. Den Delphinguin wurmt das nicht. Dass nicht alle so gut sein können wie er, versteht er. Er hat eine große Verständnisblase und was für Säugetiere Sauerstoff, sind für ihn die Sorgen anderer. Hat der Sorgenschnupfer einen negativen Gedanken, stirbt er. Der Delphinguin ist durch und durch gut und schmeckt auch roh ganz gut.
Selbst wenn er gefressen wird, freut er sich für den glücklichen Fresser. Gäbe es mehr Delphinguine auf dieser Welt, man wünschte sich wohl einen erlösenden Atomkrieg.
Sabine Freitag, geboren 1976 in Wien. Zeichnung, Druck, Malerei, Installation, Performance. Seit 2010 Studium der Malerei an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Ihre Werke finden sich in privaten Sammlungen und öffentlichen Institutionen. Markus Köhle, geboren 1975 in Tirol. Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Rom. Sprachinstallateur, Poetry Slammer, Literaturzeitschriftenaktivist, Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift DUM, Kolumnist der Tiroler Straßenzeitung 20er, Moderator und Mitorganisator von Poetry Slams und vielen weiteren Literaturformaten. Zuletzt erschienen: ´Hanno brennt. Roman´ (2012), ´Ping-Pong-Poetry´ (mit Mieze Medusa; 2013).