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Thomas Brückner, Kojo Laing
(Beteiligte)
Die Sonnensucher
Roman. Nachw. v. Ilija Trojanow u. einem Glossar der Ghanaischen Bezeichnungen
Aus d. Engl. v. Brückner, Thomas
2015. 540 S. 190 mm
Verlag/Jahr: EDITION BÜCHERGILDE 2015
ISBN: 3-86406-052-4 (3864060524)
Neue ISBN: 978-3-86406-052-6 (9783864060526)
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Ilija Trojanow zum neuen Weltlese-Titel: Kojo Laings Roman ist der afrikanische Großstadtroman, ein Versuch, das brodelnde Chaos der jungen Metropole Accra abzubilden, die Dynamik sowie den Wahnsinn, die Gewinner sowie die Verlierer, geschrieben in den verschiedenen Dialekten der Stadt, von Pidgin bis hin zu kolonial geprägtem Englisch. So entsteht nicht nur ein schillerndes Porträt des gegenwärtigen Afrikas, sondern auch eine dramatische Nacherzählung des Turmbau zu Babel.
Kojo Laings mitreißendes und mosaikartiges Bild einer Metropole und ihrer Bewohner ist der erste afrikanische Großstadtroman im Spannungsfeld von westafrikanischer Erzählkunst und europäischer Moderne.
Der Autor präsentiert dem Leser eine Vielzahl exzentrischer Charaktere und führt ihn durch das quirlige Leben der Großstadt Accra im Ghana der 70er-Jahre. Gesellschaftliche Stagnation und wuchernde Korruption breiten sich aus, ein tiefer Fall aus der Euphorie der ersten Jahre nach der Unabhängigkeit 1957. Mit allerlei Spielräumen für Ganoven: Da ist der gierige Dr. Boadi, der versucht, zwei Rennpferde als Ackergäule getarnt durch den Zoll zu schmuggeln; als die Tiere ausbrechen, fällt der Betrug zwar vielen Augenzeugen auf, doch nur einer lässt sich sein Schweigen nicht erkaufen. Beni Baidoo hingegen sammelt Spenden für die Gründung eines Dorfes, das es niemals geben wird. Außer in seiner überschäumenden Fantasie.
Aus den vielen Geschichten entsteht eine faszinierende, farbintensive Gesellschaftsparabel einer afrikanischen Metropole sowie die Bestandsaufnahme eines Landes im gesellschaftlichen Umbruch. Ein poetisches Sprachgewitter des großen afrikanischen Erzählers Kojo Laing.
Kojo Laing wurde 1946 in Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas, geboren. Nach dem Studium der Geschichte und der Politikwissenschaften, das er mit dem Master an der Universität von Glasgow abschloss, arbeitete er für die Regierung seines Landes in Accra und leitete dort ab 1985 eine Privatschule. Kojo Laing veröffentlichte bisher drei Novellen und einen Gedichtband. Seine Arbeit beschränkte sich ursprünglich auf Dichtungen, seine erste Novelle, "Die Sonnensucher", erschien 1986. Ilija Tojanow, 1965 in Sofia geboren, wuchs nach der Flucht der Familie über Jugoslawien, Italien und Deutschland in Kenia auf. Er gründete den Marino Verlag, debütierte 1996 mit dem Roman "Die Welt ist groß und lauert überall" und wurde 2006 für "Der Weltensammler" mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2007 erhielt er den Berliner Literaturpreis, 2011 den Carl-Amery-Literaturpreis. 2009 veröffentlichte er mit Juli Zeh das Buch "Angriff auf die Freiheit". Seit 2008 gibt Ilija Trojanow die Re
ihe "Weltlese - Lesereisen ins Unbekannte" in der Büchergilde heraus.