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Stand: 2020-02-01
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Lavinia Oelkers, Calel Perechodnik (Beteiligte)

Bin ich ein Mörder?


Das Testament eines jüdischen Ghetto-Polizisten
Übersetzung: Oelkers, Lavinia
Neuausg. 2015. 304 S. 205 mm
Verlag/Jahr: ZU KLAMPEN VERLAG 2015
ISBN: 3-86674-510-9 (3866745109)
Neue ISBN: 978-3-86674-510-0 (9783866745100)

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Versteckt in einer Warschauer Ladenwohnung schrieb Perechodnik von Mai bis August 1943 dieses Tagebuch. Es ist zugleich die Lebensbeichte, das Schuldbekenntnis und der Zeugenbericht eines jüdischen Ghettopolizisten aus Otwock, der aus Leichtgläubigkeit und Naivität seine Frau und seine zweijährige Tochter in den Tod führte. Perechodnik schenkte blind den Versprechen der Deutschen Glauben, daß Polizisten und deren Familien von den Aussiedlungsaktionen in Arbeitslager und KZs ausgenommen wären. Es gab für ihn keinen Grund, weshalb sich seine Familie nicht auf dem Versammlungsplatz für den Abtransport zusammen mit allen anderen nichtprivilegierten Juden hätte einfinden sollen. Perechodnik holte seine Frau und seine Tochter aus deren Versteck auf den Platz, wo sie wie alle anderen achttausend Juden in die Gaskammern von Treblinka deportiert wurden.
"Bin ich ein Mörder?" - diese Frage martert das Gewissen eines Opfers, das selbst zum Mittäter geworden ist, eines Getäuschten, der an seiner eigenen Leichtgläubigkeit verzweifelt.
"Eines der ungewöhnlichsten Dokumente über den Holocaust." (Die Zeit)
"Es übertrifft an Authentizität und Eindringlichkeit alles, was in jüngster Zeit über den Holocaust veröffentlicht wurde." (Hessischer Rundfunk)
Calel Perechodnik, 1916 in Otwock geboren, verbrannte 1944 während des Warschauer Aufstands in einem Bunker. Das Tagebuch konnte von Perechodniks Bruder, der als einziger der Familie überlebte, gerettet werden. Fast fünfzig Jahre lang lagerte es in Yad Vashem. Erst 1993 wurde es in Israel und Polen publiziert.