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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Cathy M. Hake, Rebekka Jilg (Beteiligte)

Eine bittersüße Liebe


Übers. v. Rebekka Jilg
1. Aufl. 2015. 384 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2015
ISBN: 3-86827-485-5 (3868274855)
Neue ISBN: 978-3-86827-485-1 (9783868274851)

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Insgeheim schwärmt Laney schon lange für den gutaussehenden Galen von der Nachbarranch. Doch wird er in ihr jemals mehr sehen als nur die kleine Schwester seines besten Freundes? Als Galen sich Laney endlich zu öffnen beginnt, scheint ihr Glück perfekt.
Doch durch die Ankunft zweier verwahrloster Jugendlicher, die Galen aus den Fängen ihres durchtriebenen Vaters retten will, werden die Karten neu gemischt. Er gibt den beiden Arbeit auf seiner Farm und kümmert sich darum, dass sie ein Dach über dem Kopf haben. Doch was als gutgemeinter Akt christlicher Nächstenliebe beginnt, endet in einem Fiasko.

Wie bittersüß kann die Liebe sein?
1. Kapitel

Sacramento, Kalifornien
September 1860

Am liebsten hätte sich Laney McCain auch noch die Finger abgeleckt, so köstlich schmeckte der Schokoriegel. Schließlich hatte er den weiten Weg von England bis hierher nach Kalifornien hinter sich gebracht und es schien ihr reine Verschwendung, auch nur das kleinste bisschen von etwas so Köstlichem zu vergeuden. Hinter dem Schutz ihres Taschentuches gab sie schließlich der Versuchung nach. Ein zwei drei schnelle Bewegungen. Gleichzeitig süß und herb, einfach lecker. Sie sehnte sich nach mehr davon. Entschlossen wandte sie sich an den Nachbarsjungen, Dale O´Sullivan. Wir müssen auf jeden Fall noch mal zum Süßigkeitenstand gehen! Jetzt sofort? Voller Verlangen strahlten sie die Augen des Sechsjährigen an. Ja! , rief sein Bruder Sean zustimmend. Nein. Laney benutzte ihr Taschentuch, um Sean seinen Schokoladenbart abzuwischen.
Dale leckte sich hastig die Lippen ab und grinste. Ich habe alles erwischt, Laney. Ja, das hast du. Sie streckte sich und sah sich im überfüllten Pavillon des riesigen kalifornischen Volksfestes um, während sie ihr Taschentuch zurück in den Ärmel ihrer Bluse steckte. Ihr Jungs bleibt dicht bei mir. Komm, Sean. Ich trage jetzt den Eimer. Weißt du denn, wohin wir als Nächstes gehen sollen? Dale zupfte sie am Rock. Nein, aber ich sehe da einen Mann mit einem Namensschild. Bestimmt kann er uns weiterhelfen. Laney ging auf den bärtigen Mann zu. Entschuldigen Sie bitte. Ich habe hier Marmelade und Dosengemüse. Da sind Sie hier falsch. Ärgerlich zog der Mann die Augenbrauen zusammen und seine Stimme nahm einen scharfen Unterton an. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind auf der Westseite des Pavillons. Talg, Schmalz und konserviertes Fleisch hier. Milch, Butter und Käse auf der Südseite. Getreide und stärkehaltige Nahrungsmittel im Norden.
Sean O´Sullivan kratzte sich an seinem knochigen Ellbogen. Sind Kartoffeln landwirtschaftliche Erzeugnisse oder stärkehaltige Lebensmittel? , fragte er. Komm mir nicht dumm, Junge , rügte ihn der Mann.
Laney legte ihren Arm um Seans Schulter und zog ihn an sich. Dabei berührten ihre Finger das schwarze Trauerband am Oberarm des Zehnjährigen, während sie auch seinen kleinen Bruder näher an sich zog, der auf der anderen Seite neben ihr stand. Ich habe mich das Gleiche gefragt, aber da ich keine Kartoffeln habe, ist das wahrscheinlich nicht so wichtig. Wahrscheinlich nicht. Sean zuckte mit den Schultern eine kleine Geste, die aber deutlich zeigte, wie traurig er war. Deine Mutter ist dort drüben bei Hilda. Siehst du sie? Sie tragen gerade die Bottiche mit Schmalz und Speck herein. Mhm. Ich muss mit meiner Marmelade auf die andere Seite des Pavillons. Warum läufst du nicht zu deiner Mutter, Sean, und sagst ihr, dass Dale und ich euch nachher draußen bei der Bank treffen, wo wir vorhin Schokolade gegessen haben?
Sean sah sie an und dabei füllten sich seine Augen mit einer Mischung aus Trauer und Wut. Ja, Laney. Vielen Dank, du bist mir eine große Hilfe.
Einen Augenblick, nachdem der Kleine weggerannt war, grummelte der Mann: Ich hab die Trauerbinde an seinem Arm gar nicht gesehen. Wollte ihn nicht erschrecken.
Laney warf Dale einen bedeutsamen Blick zu, dann versuchte sie, ihrer Stimme einen fröhlichen Unterton zu geben. Ich habe die O´Sullivans dazu überredet, mit mir hierherzukommen. Zwei Brüder von dir und deine Mutter sind hier, nicht wahr, Dale? Mhm. Aber Galen ist zum Arbeiten zu Hause geblieben. Gute Idee. Der alte Mann nickte wissend. Behandle deine Bediensteten gut und sie arbeiten besser. Die O´Sullivans arbeiten härter als jeder andere, den ich kenne. Laney rückte seine falsche Annahme gerade, indem sie hinzufügte: Es ist eine Freude, sie als Nachbarn zu haben. Und irgendwann will ich mehr sein als nur ihre Nachbarin. Ein Jahr Trauerzeit ist angemessen, dann wird Galen hoffentlich erkennen, dass ich nicht nur die kleine Schwester seines besten Freundes bin. Er wird se ...