buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Ingrid von Beyme, Baptiste Brun, Thomas Röske (Beteiligte)

Dubuffets Liste


Ein Kommentar zur Sammlung Prinzhorn von 1950
Herausgegeben von Beyme, Ingrid von; Brun, Baptiste; Röske, Thomas; Text: Brun, Baptiste
1. Aufl. 2015. 144 S. m. 100 Abb. 275 mm
Verlag/Jahr: WUNDERHORN 2015
ISBN: 3-88423-523-0 (3884235230)
Neue ISBN: 978-3-88423-523-2 (9783884235232)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Im September 1950 besuchte der französische Maler Jean Dubuffet die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg -- nur fünf Jahre, nachdem er den Begriff ´Art brut´ für eine rohe, ungeschliffene, nichtakademische Kunst geprägt hatte. In einer handschriftlichen und später ergänzten maschinengeschriebenen Liste protokollierte und bewertete er die Werke, die er vor Ort gesehen hatte. Die Aufstellung versetzt uns in die Lage, annähernd genau rekonstruieren zu können, welche Werke Dubuffet gesehen hat. Seine Liste orientiert sich an Prinzhorns Publikation Bildnerei der Geisteskranken (1922). Mit seiner Beurteilung versucht er sich allerdings von seinem großen Vorbild Prinzhorn abzusetzen, bei weitem jedoch nicht so abwertend, wie aufgrund seiner retrospektiven Angaben lange Zeit vermutet wurde. Dass seine Einschätzung von Prinzhorns ´Meistern´ mitunter kritisch, die Bewertung der Sammlung im Großen und Ganzen aber sehr positiv ausfiel, ist ein überraschendes Ergebnis. Die Heidelberger Schau, die vom St. Gallener Museum im Lagerhaus übernommen wird, ermöglicht der kunstgeschichtlichen Forschung erstmals, Dubuffets Vorstellung von ´Art brut´ anhand von Werken der Sammlung Prinzhorn im historischen Kontext zu konkretisieren.
Im September 1950 besuchte der französische Maler Jean Dubuffet die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg - nur fünf Jahre, nachdem er den Begriff "Art brut" für eine rohe, ungeschliffene, nichtakademische Kunst geprägt hatte. In einer handschriftlichen und später ergänzten maschinengeschriebenen Liste protokollierte und bewertete er die Werke, die er vor Ort gesehen hatte. Die Aufstellung versetzt uns in die Lage, annähernd genau rekonstruieren zu können, welche Werke Dubuffet gesehen hat. Seine Liste orientiert sich an Prinzhorns Publikation Bildnerei der Geisteskranken (1922). Mit seiner Beurteilung versucht er sich allerdings von seinem großen Vorbild Prinzhorn abzusetzen, bei weitem jedoch nicht so abwertend, wie aufgrund seiner retrospektiven Angaben lange Zeit vermutet wurde. Dass seine Einschätzung von Prinzhorns "Meistern" mitunter kritisch, die Bewertung der Sammlung im Großen und Ganzen aber sehr positiv ausfiel, ist ein überraschendes Ergebnis. Die Heidelberger Schau, die vom St. Gallener Museum im Lagerhaus übernommen wird, ermöglicht der kunstgeschichtlichen Forschung erstmals, Dubuffets Vorstellung von "Art brut" anhand von Werken der Sammlung Prinzhorn im historischen Kontext zu konkretisieren. Das war bisher nur am Beispiel von Dubuffets eigener "Collection de l´Art brut" möglich, die sich heute in Lausanne befindet und neben der Sammlung Prinzhorn das international wichtigste Museum für "Outsider Art" darstellt.

Mit Textbeiträgen von Ingrid von Beyme, Baptiste Brun und Thomas Röske.

Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Dubuffets Liste in der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg bis 10. April 2016.
Dr. phil. Ingrid von Beyme ist seit 2009 Ausstellungskuratorin der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Sie hat in Berlin Kunstgeschichte und Neuere Deutsche Literatur studiert und 2003 mit der Arbeit Der Einfluss von Art Brut auf Richard Lindner promoviert.