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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Stefanie Mohr

Die dunkle Seite des Sommers


Hackenholts dritter Fall. Nürnberg-Krimi
2015. 208 S. 203 mm
Verlag/Jahr: EDITION GELBES SOFA 2015
ISBN: 3-946035-04-3 (3946035043)
Neue ISBN: 978-3-946035-04-6 (9783946035046)

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Von Sommerflaute kann keine Rede sein: Während die meisten Nürnberger die Wärme genießen, müssen Kriminalhauptkommissar Frank Hackenholt und sein Team den Tod eines Obdachlosen am Schmausenbuck aufklären.
Kurz vor den Sommerferien wird dann auch noch ein Jugendlicher vermisst gemeldet - ein Musterschüler mit speziellen Fähigkeiten im Fach Chemie. Als die Beamten sein Versteck in einer Schrebergartenanlage aufspüren, finden sie zwar nicht den Jungen, dafür aber diverse Apparaturen zur Herstellung von Drogen - und Blutspuren.
"Wie du selbst siehst, ist das keine frische Leiche. Wahrscheinlich liegt er schon ein paar Tage. Vielleicht eine Woche? Keine Ahnung, ich bin kein Experte. Aber dem Grad der Fäulnis nach zu urteilen, muss der Tod schon vor einer Weile eingetreten sein. Es haben sich bereits Ödeme gebildet. Und das, obwohl es nur die letzten drei Tage warm war." Sie wies mit ihren behandschuhten Fingern auf die Hand des Toten, auf der eine große Blase zu sehen war. "Komm da bloß nicht ran, wenn die aufplatzt, stinkt es gewaltig. Wir können wirklich froh sein, dass er hier im Wald liegt." Behutsam strich Mur dem Toten ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, sodass eine Wunde in Höhe des Haaransatzes oberhalb der rechten Schläfe sichtbar wurde.
"Und welche Ungereimtheiten sind dir aufgefallen?", fragte Hackenholt.
"Er hat nichts bei sich. Gar nichts. Keine Ausweispapiere, kein Geld, keine Zigaretten. Die Taschen seines Jacketts sind leer, und das übliche Sammelsurium von Plastiktüten haben wir auch nirgendwo gefunden."
"Könnten sich nicht vielleicht Tiere über die Tüten hergemacht haben?"
"Möglich, aber meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich. Ein Sandler besitzt mehr als nur eine Tasche. Ich glaube nicht, dass in allen etwas Essbares war und sich irgendwelches Getier daran gütlich getan hat. Außerdem erklärt das nicht, warum er nichts in seinen Kleidertaschen hat. Zumindest ein paar Centstücke oder ein Streichholzheftchen hätte ich erwartet. Du weißt doch selbst, was die immer in ihren Jacken- und Hosentaschen spazieren tragen. Aber hier: Fehlanzeige."
Hackenholt nickte versonnen. "Was er wohl mitten im Wald gesucht haben mag? Die Stelle hier ist ziemlich abgelegen."
Mur wiegte ihren Kopf hin und her. "Das kommt dir nur so vor, weil du die Straße vom Tiergarten hergefahren bist. Wenn du dir das Gelände auf der Karte anschaust, wirst du sehen, dass es von hier aus nur ein Katzensprung bis nach Rehhof ist. Vielleicht eine knappe Viertelstunde bis zum nächsten Schrebergarten. Andererseits gebe ich dir schon recht: ein naturverbundener Sandler, der im Wald spazieren geht? Dass ich nicht lache!"
Stefanie Mohr, Jahrgang 1972, liebt ihre Heimatstadt Nürnberg, in der sie (fast) jeden Winkel kennt. Sie gelangte über ein Jurastudium in Erlangen und die Arbeit in einer Kanzlei schließlich zu den Sprachwissenschaften. Heute lebt sie als freiberufliche Schriftstellerin und Fotodesignerin im Nürnberger Norden. Seit 2005 hat sie mehrere Romane veröffentlicht.