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René Kordes
Elektronische Schulbücher: Potenziale für den Einsatz im Unterricht
2015. 96 S. 9 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2015
ISBN: 3-9585098-9-4 (3958509894)
Neue ISBN: 978-3-9585098-9-4 (9783958509894)
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Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft macht auch vor den Klassenzimmern nicht halt. E-Books haben in vielen Haushalten das altbekannte Buch bereits verdrängt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist platzsparend und vielfach auch günstiger als die gedruckte Variante. Warum also nicht Schulbücher ins digitale Format bringen? Zudem bieten elektronische Schulbücher die Möglichkeit auch interaktive Elemente oder Videos einzupflegen, welche sonst im Unterricht oft nur mit zusätzlichem Arbeitsaufwand eingebaut werden können. In Asien und den USA setzt man bereits verstärkt solche elektronischen Schulbücher ein mit Erfolg.
Diese Untersuchung soll einen Überblick über die verschiedenen Einsatzpotenziale elektronischer Schulbücher geben und Möglichkeiten der Verwendung aufzeigen. Ein Prototyp für den Wirtschaftsunterricht in Niedersachsen soll Hinweise für die Umsetzung eines solchen Schulbuchs liefern.
Textprobe:
Kapitel 2.4, Gedrucktes Schulbuch vs. elektronisches Schulbuch:
In den vorigen Abschnitten wurden bereits die gedruckte und elektronische Form des Schulbuchs beschrieben. Auch auf die verschiedenen Ausprägungsformen des elektronischen Schulbuchs wurde eingegangen. Die Frage nach dem Mehrwert elektronischer Bücher für den Unterricht wurde mehrfach angesprochen, aber noch nicht vollständig beantwortet.
Schaut man in der Literatur oder im Internet nach, so findet man schnell eine Vielzahl von Aspekten bezüglich des Für und Wider elektronischer Schulbücher gegenüber Printversionen. Eine besonders umfangreiche Auflistung dieser Punkte findet sich bei Monika König. (2013, S. 87ff.) Aber auch in verschiedenen anderen Beiträgen zu diesem Themenbereich finden sich immer wieder Hinweise auf die Vor- und Nachteile von elektronischen Schulbüchern (Shepperd, Grace, & Koch, 2008, S. 2ff.; Heider, Laverick, & Bennett, 2009, S. 107ff.; Herber & Nosko, 2012, S. 9; Ott, 2012; Waller, 2013, S. 3ff.).
Vergleicht man die Beiträge der einzelnen Autoren miteinander, so kristallisieren sich einstimmige Faktoren heraus, in denen das elektronische Schulbuch der Printversion überlegen scheint. Ähnlich verhält es sich mit den Gegenargumenten, allerdings beschränken sich diese Punkte eher auf die technischen Aspekte von Tablet-PCs. In diesem Unterkapitel sollen diese Vor- und Nachteile elektronischer Schulbücher dargestellt und diskutiert werden.
2.4.1, Vorteile elektronischer Schulbücher:
Die in den verschiedenen Beiträgen genannten Vorteile elektronischer Schulbücher lassen sich inhaltlich in fünf Kategorien zusammenfassen, nämlich: Kosten, Größe & Gewicht, Aktualität, Flexibilität und Multimedialität. Nachfolgend werden diese fünf Kategorien näher erläutert.
2.4.1.1, Kosten:
Eines der vorherrschenden Kriterien, welches in Bezug auf die Anschaffung von Unterrichtsmedien eine wichtige Rolle spielt, stellen die entstehenden Kosten dar. Besonders in Bundesländern ohne Lernmittelfreiheit müssen die Eltern die Schulbücher oftmals selbst finanzieren oder gegen eine Gebühr von der Schule leihen, was eine hohe finanzielle Belastung für Familien, aber auch für die Schule bedeutet, denn Schulen sind dazu verpflichtet, ihren Lernmittelbestand jährlich zu erweitern und zu aktualisieren. (Niedersächsisches Kultusministerium, 2013, S. 4) Finanziert werden diese Anschaffungen durch das erwähnte Ausleihverfahren. Steigende Kosten wie aktuell im Energiesektor sorgen dafür, dass die Produktionskosten und letztendlich auch die Preise für Schulbücher steigen. Eine Studie des amerikanischen Bundesrechnungshofs hat ergeben, dass sich die Preise für Lehrbücher an Universitäten von 1986 bis 2004 verdreifacht haben. (Waller, 2013, S. 2) Hier haben elektronische Schulbücher den großen Vorteil, dass beispielsweise die Kosten für Druck und Versand entfallen, weshalb diese zu deutlich günstigeren Preisen angeboten werden können. (Heider, Laverick & Bennett, 2009, S. 9) Dadurch können Schulen einen Teil ihrer Kosten einsparen und zum Beispiel in andere Projekte investieren. Teilweise werden elektronische Schulbücher sogar kostenlos angeboten, wodurch die Anschaffungskosten entfallen (siehe Kapitel 2.3.2 Schulbuch O-Mat ).
Allerdings muss man den niedrigen Kosten für die Bücher die hohen Anschaffungskosten für die Lesegeräte (Tablet-PCs) gegenüberstellen. Der Durchschnittspreis für Tablet-PCs lag 2011 bei 510 Euro (Jeschke, M., 2011) und war damit um ein vielfaches teurer als ein gedrucktes Buch. Für die Schulen stellt sich also die Frage, ob die Tablet-PCs von der Schule bereitgestellt werden oder ob die Schüler ihre persönlichen Geräte mitbringen ( Bring Your Own Device ). Letzteres ermöglicht zwar eine flächendeckende Ausstattung mit mobilen Endgeräten, ist aber durchaus kritisch zu betrachten. Der Einsatz von Tablet-PCs hängt so nicht mehr nur von den Ressourcen der Schule ab, sondern auch vom s