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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Vanessa Mühlhausen

Die Macht sozialer Online-Netzwerke: Wie sich unsere sozialen Beziehungen verändern


Erstauflage. 2015. 76 S. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2015
ISBN: 3-9593450-6-2 (3959345062)
Neue ISBN: 978-3-9593450-6-4 (9783959345064)

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Die sozialen Online-Netzwerke boomen. Facebook ist das beste Beispiel, sogar Nicht-Nutzer kennen den Medien-Giganten aus TV und Internet. Für Nutzer machen Smartphones, Tablets und PCs den Zugang rund um die Uhr möglich. Tatsächlich sind die neuen Social Media für viele Menschen unabdingbar für ihren Alltag geworden. Doch was haben diese technischen Neuerungen für Auswirkungen auf das soziale Leben der Menschen? Jede Art Modernisierung hat Veränderung für die Menschheit gebracht, was bringen uns nun Facebook, Twitter und Co.? Diese Analyse zwischenmenschlicher Beziehungen aufgrund der Entwicklung sozialer Netzwerke soll zeigen, was es überhaupt mit den neuen sozialen Online-Netzwerken auf sich hat und wie sie soziale Beziehungen beeinflussen und verändern können. Der Leser wird einen Eindruck über das Potential der neuen Social Networks erhalten und sehen welche soziologische und psychologische Bedeutung sie für den Nutzer haben können.
Textprobe:
Kapitel 3.5. Kommunikationswege und Inhalte sozialer Online-Netzwerke:
Die Zusammenfassung der Aussagen über soziale Netzwerke aus den letzten Abschnitten lautet rudimentär wie folgt: mehrere Menschen, deren Beziehungen zueinander, ihre Kommunikationswege und deren Inhalte. Die Inhalte sind ein wichtiger Punkt, denn umso interessanter und nützlicher die kommunizierten Informationen sind, desto aktiver sind die Menschen in ihrem sozialen Online-Netzwerk, ob es nun das Freundenetzwerk oder das Business-Netzwerk sei. Nun hängt es an dem Charakter und den Zielen der einzelnen Personen, welche Inhalte kommuniziert werden.
Das Netzwerk Facebook bietet verschiedene Möglichkeiten, mit anderen in Interaktion zu treten. Zum einen gibt es die oben schon erwähnte Nachrichtenfunktion über Instant-Messenger, einen Chat, und ein Postfach. Zudem ist es möglich, die Aktivitäten anderer, Statusmeldungen oder hochgeladene Fotos, o. ä. im Kollektiv zu kommentieren und diskutieren oder eigene Kommentare zu erhalten. Möchte man mit einem Nutzer in direkten Kontakt treten besteht die Möglichkeit Nachrichten auf der sogenannten Pinnwand desjenigen zu hinterlassen. Diese Funktion gleicht der des Kommentarkonzeptes, aber im Gegensatz zur E-Mail- oder Chat-Funktion ist das Geschriebene, in der Grundeinstellung, für alle Freunde ersichtlich. Die Kommentar-Funktion wird von 41 % der Registrierten täglich genutzt und ist im Allgemeinen die am häufigsten genutzte Funktion zur Kommunikation. Die Statusmeldung, in der der Nutzer die eigene aktuelle Aktivität beschreibt, wird ebenfalls sehr intensiv genutzt. Verdeckte Nachrichten über Chat und E-Mail werden zwar ebenfalls häufig, aber im Vergleich eher seltener gebraucht. Gerademal 18 % befragter Facebook-Nutzer kommunizieren regelmäßig mittels der E-Mail-Funktion und diese stellt damit die am wenigsten genutzte Kommunikationsfunktion dar. Dies liegt vermutlicherweise daran, dass diese Funktionen schon vor sozialen Online-Netzwerken bekannt waren und damit an der Fähigkeit von Interesseweckung verloren.
Online herrscht ein großer Raum für Diskussionsfreiheit. Im Business-Netzwerk Xing beispielsweise werden Informationen über Stellenangebote oder -gesuche kommuniziert, wie auch aktuelle Geschäftsinformationen. Werden die Inhalte Facebooks untersucht, findet man überwiegend sogenannten Klatsch, Tratsch und auch Gerüchte. Diese Art Gesprächsinhalte gab es schon vor der Zeit des Internets, sie wurden nur anders vermittelt. Klassische face-to-face-Beispiele sind der nachbarschaftliche Tratsch oder auch die Gerüchteverbreitung unter Schulfreunden. Die sozialen Online-Netzwerke bieten neuen Raum für die Vermittlung trivialer Informationen. Nicht nur für diese, aber die Banalität ist im Freunde-Netzwerk vorherrschend. Bei face-to-face vermittelten Informationen könnten sich die Quellen von ihren Behauptungen distanzieren. Doch eine geschriebene Version ist immer einfacher nachzuvollziehen, vor allem dadurch, dass Facebook, Studi und Co. nicht unbedingt die Identität der user schützt. Dies kann wiederum zu Konflikten führen, die sich in öffentliche Streitereien manifestieren. Der Grad dieser Gefahr wächst mit dem Grad der Verknüpfung der Freunde im Netzwerk und ob die Online-Freunde Freunde des realen Lebens sind.
Die Frage ist nur, wieso nehmen Menschen das Risiko, mit anderen in Konflikt zu geraten, im schlimmsten Fall mit dem engsten Freundeskreis, auf sich? James E. Rauch und Allessandra Casella schrieben dazu: Identity is at the heart of the broader motive behind gossip. Gossip is not about information. It is about creating and maintaining relationships. Also gehört das Tratschen zu unseren sozialen Aktivitäten dazu. Wir brauchen es, um unsere Stellung im sozialen Netzwerk zu behaupten und zu festigen. Natürlich wird online nicht nur getratscht und es werden nicht nur Gerüchte in die Welt gesetzt. Viele nutzen die sozialen Online-Plattformen auch für seri