buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Anastasia Wolter

Sitcoms und ihr wachsender Einfluss auf jugendliche Zuschauer: Die ´Gilmore Girls´ und andere Beispiele


Erstauflage. 2015. 124 S. 220 mm
Verlag/Jahr: DISSERTA 2015
ISBN: 3-9593502-4-4 (3959350244)
Neue ISBN: 978-3-9593502-4-2 (9783959350242)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Die Popularität von Sitcoms im Allgemeinen sowie die umfangreiche Auseinandersetzung mit der Erfolgsserie Gilmore Girls im Speziellen ließen diese Thematik zur Grundlage der vorliegenden Arbeit werden: Durch die verschiedenen Konzepte der vielen einzelnen Sitcoms bieten diese ein großes Potenzial bezüglich der Identifikation - vor allem für Jugendliche, die sich in der Phase der Identitätsentwicklung befinden und sich hinsichtlich dieser beispielsweise an den Serienfiguren orientieren können. Dabei stellt Gilmore Girls sowohl für weibliche als auch für männliche Rezipienten eine Serie dar, die sowohl Spannung als auch Entspannung sowie die Vermittlung von Werten bietet. Es ergibt sich die Fragestellung: Welche spezifischen Darstellungen der Serie wirken sich in welcher Weise auf die jugendlichen Rezipienten aus? Diese und weitere interessante Aspekte werden in diesem Buch beleuchtet.
Textprobe:
Kapitel 3, Der Einfluss von Sitcoms auf Jugendliche:
In der heutigen Gesellschaft ´ist unbestritten, dass (audiovisuelle und digitale) Medien die Erfahrungswelt von Kindern - schon bevor sie lesen können - und von Jugendlichen entscheidend prägen´ (Leubner und Saupe 2009: 234). Leubner und Saupe stellen damit fest, dass unter anderem Fernsehproduktionen, jedoch auch weitere audiovisuelle Medien, heutzutage eine entscheidende Rolle als Einflusskomponente nicht nur auf Jugendliche, sondern sehr früh bereits auf Kinder inne haben, ´denn die Medien sind mittlerweile in jeden unserer Lebensbereiche eingedrungen´ (Ludwig, Schaner und Schwarz 2007: 3). Kinder und Jugendliche orientieren sich in ihren eigenen Erfahrungen, dabei kann es sich um Erfahrungen jeglicher Art handeln, an den ihnen bekannten Inhalten aus Fernsehproduktionen. Dadurch werden der Einfluss und die Integration der Medien und des Fernsehens in jedem Lebensbereich der Heranwachsenden deutlich.
´Für das Fernsehen gibt die Mehrheit der Kinder an, sie wählten es, weil und ´ (von Feilitzen 1979: 162). In anderen Worten, Kinder schätzen das Fernsehen aufgrund der Kombination unterschiedlicher Modi in den Serien, da es somit mehrere Sinne anspricht und zwecks der Häuslichkeit, in der das Fernsehen stattfindet. Sie können dadurch das Sehen der Sendungen in ihren Alltag integrieren und es bietet unterschiedliche Anreize, sowohl auditiv als auch visuell.
Im Fernsehen werden Bilder, Musik und Sprache (vgl. Hartley 1994; zit. n. Mikos 2008: 45) dazu verwendet, mit den Zuschauern zu kommunizieren. Dazu werden Personen eingesetzt, die diese Bedeutungsträger als darstellende Figuren in Serien übermitteln. Eine Bedeutung kann jedoch erst vollständig entstehen, sobald der Zuschauer einen Fernsehtext und somit die Dialoge in einer Fernsehserie rezipiert und dekodiert hat. Damit können den Fernsehserien als solchen laut Mikos ´lediglich potenzielle Bedeutungen´ zugeschrieben werden, die durch einen ´aktiven Zuschauer´ (Mikos 2008: 23) vervollständigt und somit zu bedeutendem Material gemacht werden. Der Zuschauer, in dem hiesigen Fall der Jugendliche, der noch weniger Gelegenheit hatte, die Welt selbst zu erkunden, erhält durch die Präsentationen in Fernsehserien unterschiedliche Ansichten, die er als reale Welteindrücke verarbeitet, denn ´es ist damit der Apparat, der unsere überwiegend medial vermittelte Sicht der Welt [...] bestimmt´ (Simmering 1990: 204). Der jugendliche Zuschauer entdeckt ihm bekanntes und verknüpft dies mit der gewonnen Erfahrung aus dem Fernsehen und einige Tatsachen werden ihm präsentiert, ohne dass er diese bereits gekannt hätte. Die Rezipienten werden ´vor allem emotional durch die Erzählung geführt, sie werden in bestimmte Stimmungen versetzt, ihre Aufmerksamkeit wird auf einzelne Aspekte im Film- oder Fernsehbild´ (ebd.) gerichtet, um an das Dargestellte gebunden zu werden und sich für die weitere Entwicklung zu interessieren.
Doch auch die allgemeine Konzeption des Themas und der unterschiedlichen Episoden der Serie, konkret der Sitcom, entscheidet darüber, ob die Zuschauer das Format als ansprechend empfinden. ´Seinfeld, Ellen und Friends sind wohl die erfolgreichsten Beispiele für Serien, die uns suggerieren, daß die eigenen Freunde zu einer Art Familienersatz werden können´ (Wolff 1997: 17). Oftmals werden befreundete Singles präsentiert, mit denen sich ledige Zuschauer und somit jegliche Jugendliche, die sich nicht bereits in einer festen Partnerschaft befinden, identifizieren können. Sie repräsentieren Zusammenhalt und Freundschaft, wie sie in einer Familie vorzufinden sind und geben den Rezipienten durch das wöchentliche Auftreten das Gefühl, mit ihnen befreundet zu sein. Zudem werden ´Nachbarschaftskneipen´ (Wolff 1997: 18), die durch Cheers in das Genre Sitcom eingeführt wurden, als Ort der Begegnung und Zuflucht sowie des Austausches betrachtet. In diesen tr