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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Martin Müller

Innovationscontrolling: Praxisrelevante Kennzahlen und Steuerungsinstrumente


Erstauflage. 2015. 128 S. 44 Abb. 235 mm
Verlag/Jahr: DISSERTA 2015
ISBN: 3-9593507-8-3 (3959350783)
Neue ISBN: 978-3-9593507-8-5 (9783959350785)

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Im Gegensatz zu anderen Controllingbereichen stellt das Innovationscontrolling eine große Herausforderung dar. Innovationen entstehen durch kreative, neuartige und evtl. zunächst ungewöhnlich erscheinende Ideen. Genau dieser Einfallsreichtum soll mittels Innovationscontrolling in bestimmte Richtungen gelenkt und überwacht werden. Folglich stellt sich die Frage, ob ein Innovationscontrolling überhaupt als sinnvoll zu erachten ist, da es eine kreativitätshemmende Wirkung entfalten kann.

Ziel dieses Fachbuchs ist die Evaluation des vermeintlichen Konflikts zwischen Innovation und Controlling. In diesem Zusammenhang werden die bedeutendsten Innovationskennzahlen und Steuerungsinstrumente ausführlich analysiert. Gerade wegen der zunehmenden Bedeutung von Innovationsaktivitäten in Unternehmen muss der Nutzen dieser Tätigkeiten für die Entscheidungsträger klar nachvollziehbar sein.
Textprobe:
Kapitel 5. Steuerungsinstrumente für Innovationen:
Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement spielt das Controlling eine wichtige Rolle. Hierfür ist zwischen Instrumenten zur Steuerung neuer und laufender Innovationsprojekte zu unterscheiden.
5.1. Controlling neuer Innovationsprojekte:
In der Erkennungsphase des Innovationsbedarfs nimmt das Innovationscontrolling eine analytische Stellung ein. Es ist eine Analyse der strategischen Ausgangsposition notwendig. Hierfür wird ein Vergleich der festgelegten Unternehmensziele mit der aktuellen Situation durchgeführt. Eventuelle Ziellücken sind erkennbar und der Innovationsbedarf ableitbar. Aufgabe des Innovationscontrollings ist es Früherkennungssysteme aufzubauen. Dadurch sollen sowohl Chancen und Risiken (Umweltanalyse), als auch Stärken und Schwächen (Unternehmensanalyse) aufgedeckt werden. Das Innovationsmanagement wird frühzeitig dahingehend sensibilisiert, neue bzw. alternative strategische Stoßrichtungen zu betrachten. Zudem ist die Ist- und Wird-Situation des Innovationsprojektportfolios durch das Innovationscontrolling zu analysieren. Während die Ist-Situation auf Grundlage von Daten des operativen Innovationscontrollings (siehe Abschnitt 5.2) relativ leicht ableitbar ist, muss die Wird-Situation z.B. mittels GAP-Analyse prognostiziert werden. Zur Analyse der Technologieattraktivität und der eigenen Ressourcenstärke eignet sich das Technologieportfolio, da es eine Vielzahl von Parametern in die Betrachtung mit einbezieht. Mit Future Cashflows sollen zukünftige Zahlungsströme aus individuellen Innovationsprojekten, also der monetäre Erfolg der Innovationsprojekte, bewertet werden.
5.1.1, Umweltanalyse:
Die Umweltanalyse betrachtet die Umwelt von Geschäftsmodellen. Dabei findet eine Differenzierung zwischen der Makro- (global) und Mikroumwelt (spezifisch) statt. Das Innovationscontrolling soll die Auswahl von Innovationsprojekten in eine mit der Umwelt übereinstimmende Richtung lenken. Mittels einer Umweltanalyse können die benötigten Informationen zur Strategieformulierung beschafft werden. Zur Informationsbeschaffung wird neben externen Quellen (z.B. Institute, Universitäten etc.) auf diverse unternehmensinterne Funktionsbereiche (z.B. F&E- und Rechtsabteilung) zurückgegriffen. Ziel der Umweltanalyse ist es, Chancen und Risiken aufzuzeigen, um Chancen auszunutzen und Risiken zu minimieren.
5.1.1.1, Makroumwelt:
Auf die globale Umwelt haben Unternehmen eher indirekten Einfluss. Bei der Auswahl von Innovationsprojekten auf Makroebene sind ökologische, technologische, gesamtgesellschaftliche (politisch und rechtlich), soziokulturelle und ökonomische Faktoren zu beachten (siehe Abbildung 16).
Ökologische Faktoren können den Input, Throughput (siehe auch Processing System in Kapitel 4), Output und Outcome beeinträchtigen. Bei den Inputs kann es sich z.B. um die Knappheit von natürlichen Ressourcen, bei den Throughputs um die Verwendung von emissionsvermeidenden Produktionsverfahren und beim Output um das Entsorgungsproblem handeln. Diese Faktoren haben Auswirkungen auf den Outcome z.B. den Unternehmensgewinn. Gerade ökologische Faktoren rücken immer mehr in den Fokus von Unternehmen, da gesellschaftliche Forderungen nach einer geringeren Umweltbelastung kontinuierlich zunehmen. Aufgrund dessen entsteht für Unternehmen ein steigender Druck, umweltfreundliche Innovationen zu entwickeln und umzusetzen, entweder durch eigene F&E-Aktivitäten oder durch eine Übernahme von Konkurrenzentwicklungen.
Technologische Aspekte sind in einem weltweiten Kontext zu betrachten. Da technologische Innovationen nicht immer nur in dem Bereich Anwendung finden, für den sie ursprünglich entwickelt wurden, ist eine Technologiefrüherkennung mittels Technologieüberwachung und Technologieexploration sinnvoll. Dadurch verlängert sich der Handlungszeitraum, was zu einer ausführlicheren und besseren Planung von eigenen Innovationsprojekten beiträg