Neuerscheinungen 2016Stand: 2020-02-01 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Florian Bock, Steffen Patzold
(Beteiligte)
Gott handhaben
Religiöses Wissen im Konflikt um Mythisierung und Rationalisierung
Herausgegeben von Patzold, Steffen; Bock, Florian
2016. X, 401 S. 14 b/w and 39 col. ill., numerous figures. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER 2016
ISBN: 3-11-041088-5 (3110410885)
Neue ISBN: 978-3-11-041088-4 (9783110410884)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
Christentum, Judentum und Islam gehen gemeinsam davon aus, dass Gott sich aus der Unverfügbarkeit seiner Transzendenz heraus den Menschen selbst verfügbar gemacht hat. Das göttliche Wesen und sein Wille werden in den heiligen Schriften erkennbar aber auf eine Weise, die ein weitergehendes Wissen darüber erforderlich macht, wie diese Schriften für den Alltag handlungsleitend werden sollen: Solches "religiöses Wissen" ist wesentlich verfasst als reflexives und praktisches Wissen darum, wie der Mensch Gott zur Verfügung zu stehen hat.Umgekehrt geht es den institutionellen Religionen, aber auch den sozialen Gruppen und Individuen darum, Gott "handzuhaben". Dabei ist für sie wesentlich, die Welt mit jenen transzendenten Potentialen aufzuladen, die Leben sichern und auch über sein Scheitern und Ende hinaus "aufbewahren". Die Allmacht Gottes wird demnach trotz der Versuche, ihn verfügbar zu machen, nicht verneint. Der Glaube an sie ist vielmehr die Triebfeder für das Handeln der Akteure. Im vorliegenden Band zeichnen verschiedene Disziplinen nach, wie Konflikte um das Zu-Handen-Machen Gottes dazu beigetragen haben, Institutionen, Verfahren und soziale Gruppen zu generieren, die "religiöses Wissen" mitprägten und damit letztlich auch die Entstehung unserer heutigen Wissensgesellschaft beeinflusst haben.Vier Forschungsfelder strukturieren dabei den Sammelband. Sie fragen (1) nach Strategien der Distinktion, (2) dem religiösen Expertentum, (3) den Gender-Kategorien der Handhabung Gottes und (4) ihren Medien. Alle beruhen auf dem Gegensatz zwischen "Mythisierung und Rationalisierung" bzw. "Verzauberung und Entzauberung".
" [...] eine gute Einführung in zentrale Perspektiven der Erforschung der Aufklärungsliturgie."In: Archiv für Liturgiewissenschaft 58/59 (2016/17), 217-218
Steffen Patzold und Florian Bock, Eberhard Karls Universität Tübingen.