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Bernhard Viel
Johann Peter Hebel
Oder Das Glück der Vergänglichkeit. Biographie
2016. 296 S. m. Abb. u. Übers.-Kte. 217 mm
Verlag/Jahr: BECK 2016
ISBN: 3-406-59836-6 (3406598366)
Neue ISBN: 978-3-406-59836-4 (9783406598364)
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Johann Peter Hebel gehört zum Erbe klassischer deutscher Bildung. "Kannitverstan" und "Unverhofftes Wiedersehen" stehen als Meisterstücke seiner "Kalendergeschichten" in jedem Lesebuch, Muster einer kunstvollen wie volksnahen Literatur. Seinen Ruhm hatte zu Lebzeiten Goethes Urteil befördert, Hebel sei es als erstem gelungen, "auf die naivste, anmutigste Weise" im bäuerlich-kleinbürgerlichen Milieu den Weltentwurf der Aufklärung zu vermitteln - wie umgekehrt die bahnbrechend neue Qualität der Hebelschen Dichtung ebenso darin bestand, den als sinnvoll erkannten "Bau der Welt" in den Grenzen bäuerlichen Lebens zu spiegeln.
In seinem Innersten allerdings war Hebel ein gebrochener Charakter, der zeitlebens unter dem frühen Tod seiner Mutter litt. Bernhard Viel nimmt dieses Lebenstrauma als Ausgangspunkt seiner Darstellung und zeigt, dass gerade das traumatische Erlebnis des Todes Kräfte freisetzte, die Hebel zum Schöpfer staunenswert kühner Verse und zum Erfinder der modernen Kurzgeschichte machten. Auch weltanschaulich teilt sich die innere Gebrochenheit mit. Immer wieder werden Zweifel am Sinn einer Ordnung der Welt laut - wenn Hebel auch in einer Art trotzigen Aufbegehrens der irdischen Vergänglichkeit das Glück einer göttlich begründeten Erlösung entgegenhält.
Bernhard Viel, 1958 in München geboren, hat Germanistik und Geschichte studiert und arbeitet als Redakteur. 2001 wurde er mit dem Förderpreis des erstmals vergebenen ¯Berliner Preises für Literaturkritik® ausgezeichnet. Er lebt als freier Autor in Berlin und München.