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Arnd Uhle
Sexuelle Vielfalt - Gegenstand staatlicher Erziehung?
Grund und Grenzen der Sexualpädagogik in der staatlichen Schule
Herausgegeben von Uhle, Arnd
2016. 169 S. 21 cm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2016
ISBN: 3-428-14920-3 (3428149203)
Neue ISBN: 978-3-428-14920-9 (9783428149209)
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Die "Sexualpädagogik der Vielfalt" ist Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher Diskussion. Gleichwohl fehlt in der öffentlichen Auseinandersetzung bislang die Berücksichtigung des grundgesetzlichen Rahmens, in den sie sich in der staatlichen Schule einzufügen hat. Dieser Befund ist den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes Anlass, sich der sexuellen Vielfalt als Gegenstand staatlicher Erziehung in der Schule zu widmen und aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen Grund und Rechtfertigung der schulischen Sexualpädagogik, die an sie zu stellenden Anforderungen sowie die ihr zu ziehenden pädagogischen und verfassungsrechtlichen Grenzen zu untersuchen. Ihr gemeinsames Augenmerk gilt hierbei der Frage, ob sich die "Sexualpädagogik der Vielfalt" nach Intention wie praktischer Ausgestaltung innerhalb der im Einzelnen zu entfaltenden Grenzen hält.
Die "Sexualpädagogik der Vielfalt" hat in den letzten Jahren zunehmend Eingang in die politischen Zielsetzungen und schulischen Reformbestrebungen der Bundesländer gefunden. Während einerseits zu ihrer Rechtfertigung auf das Ziel des Diskriminierungsabbaus verwiesen wird, wird andererseits befürchtet, dass durch sie die sexuelle Vielfalt, die Frühsexualisierung der Kinder sowie deren sexueller Missbrauch gefördert werden. Obgleich die "Sexualpädagogik der Vielfalt" demgemäß Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher Diskussion ist, fehlt in der öffentlichen Auseinandersetzung bislang die Berücksichtigung des grundgesetzlichen Rahmens, in den sie sich in der staatlichen Schule einzufügen hat. Insbesondere mangelt es an einer näheren Befassung mit der Frage, ob mit ihrer Einführung verfassungsrechtliche Grenzen überschritten werden. Dieser Befund ist den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes Anlass, sich der sexuellen Vielfalt als Gegenstand staatlicher Erziehung in der Schule zu widmen und aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen Grund und Rechtfertigung der schulischen Sexualpädagogik, die an sie zu stellenden Anforderungen sowie die ihr zu ziehenden pädagogischen und verfassungsrechtlichen Grenzen zu untersuchen. Ihr gemeinsames Augenmerk gilt hierbei der Frage, ob sich die "Sexualpädagogik der Vielfalt" nach Intention wie praktischer Ausgestaltung innerhalb der im Einzelnen zu entfaltenden Grenzen hält.
Hervorgegangen sind die Abhandlungen aus Vorträgen, die 2015 in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Sektion der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft auf deren Generalversammlung in Bonn gehalten worden sind.
Werner J. Patzelt
Die Implementation einer "Sexualpädagogik der Vielfalt" in den Schulen der Bundesländer. lnhalte, Absichten, Bewertungen
Christian Spaemann
Hintergrund und gesellschaftliche Auswirkungen einer schulischen "Sexualpädagogik der Vielfalt"
Karla Etschenberg
Grund und Grundlagen schulischer Sexualerziehung und Sexualbildung
Jakob Pastötter
Die Sexualpädagogik in Deutschland und ihr Verhältnis zum sexualwissenschaftlichen Fachwissen
Christian Hillgruber
Verfassungsrechtliche Grenzen der Sexualpädagogik in der staatlichen Schule
Autoren und Herausgeber
"Sexual diversity education" is controversially discussed in the public. However, what is lacking in the public discussion is a general framework at state schools where this education approach fits in. This analysis of the current situation inspired the authors of the contributions to this anthology to deal with sexual diversity as part of state education in schools and to analyse cause and justification of sex education in schools, the demands made on it and also where to draw clear lines in terms of pedagogical justification and constitutional law from the perspective of different disciplines. The authors turn their attention to the question whether "sexual diversity education" in terms of intention and practical action remains within the existing limits.