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Katja Lange-Müller
Drehtür
Roman. Nominiert für die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016
2016. 224 S. 190 mm
Verlag/Jahr: KIEPENHEUER & WITSCH 2016
ISBN: 3-462-04934-8 (3462049348)
Neue ISBN: 978-3-462-04934-3 (9783462049343)
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Was vom Helfen übrig bleibt
Asta ist nach 22 Jahren im Dienst internationaler Hilfsorganisationen am Münchner Flughafen gestrandet. Von den Kollegen weggemobbt aus der Krankenstation in Nicaragua, wo sie zuletzt tätig war, steht sie neben einer Drehtür und raucht.
Sie wollte eigentlich gar nicht zurück. Aber weil sich ihre Fehlleistungen häuften, bekam sie ein One-Way-Ticket geschenkt. Und nun weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Einigermaßen wohl fühlt sie sich nur, wenn sie gebraucht wird. Und wer könnte sie, die ausgemusterte Krankenschwester, jetzt noch brauchen? Während Asta über sich nachdenkt, beobachtet sie ihre Umgebung - und meint, Menschen wiederzuerkennen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist: den Koch der nordkoreanischen Botschaft, der eines Abends mit geschwollener Wange in einem Berliner Hauseingang hockte, ihre Kollegin Tamara, die ein glühender Fan von Tamara "Tania" Bunke war, ihren Exfreund Kurt, mit dem sie turbulente Wochen in einer tunesischen Ferienanlage verbrachte, und viele andere mehr. Mit jeder Zigarette taucht Asta tiefer in ihre Vergangenheit ein - und mit jeder Episode variiert die Erzählerin ein höchst aktuelles und existenzielles Thema: das Helfen und seine Risiken.
Katja Lange-Müller liefert mit diesem Roman einen weiteren Beweis ihrer großartigen Erzählkunst.
"Facettenreich schildert Lange-Müller in ihren Erzählungen die vielen Formen und Beweggründe des Helfens. Mal melancholisch-depressiv, dann wieder mit viel Humor, immer sehr einfühlsam und direkt." Christiane Bracht Süddeutsche Zeitung 20171008
Katja Lange-Müller, geboren 1951 in Ostberlin, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. 1986 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1995 den Alfred-Döblin-Preis für ihre Erzählung ¯Verfrühte Tierliebe®, 2002 den Preis des ZDF, des Senders 3sat und der Stadt Mainz, 2005 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2008 den Preis der LiteraTour Nord, den Gerty-Spies-Preis und den Wilhelm-Raabe-Preis. Im Jahr 2012/2013 war sie Stipendiatin der Villa Massimo und erhielt den Kleist-Preis. Im Jahr 2013/2014 war sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya Istanbul. Weitere Titel bei Kiepenheuer&Witsch: ¯Kasper Mauser - Die Feigheit vorm Freund®, 1988. ¯Verfrühte Tierliebe®, 1995. ¯Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei®, 2000. ¯Vom Fisch bespuckt. Neue Erzählungen von 37 deutschsprachigen Autorinnen und Autoren® (Hg.), 2001. ¯Die Enten, die Frauen und die Wahrheit®, 2003. ¯Böse Schafe®, 2007.