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Laurent Binet, Kristian Wachinger (Beteiligte)

Die siebte Sprachfunktion


Roman. Ausgezeichnet mit dem Prix Interallié und dem Prix du Roman FNAC. Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Wachinger, Kristian
3. Aufl. 2016. 528 S. 205 mm
Verlag/Jahr: ROWOHLT, REINBEK 2016
ISBN: 3-498-00676-2 (3498006762)
Neue ISBN: 978-3-498-00676-1 (9783498006761)

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Binets erster Roman "HHhH" gewann 2010 den Prix Goncourt du premier Roman und sein neuer Roman "Die siebte Sprachfunktion" gewann 2015 den Prix Interallié und den Prix du Roman Fnac.
Es ist ein Krimi mit Poststrukturalisten.

Paris, Frühjahr 1980: Roland Barthes wird von einem bulgarischen Wäschelieferanten überfahren. Barthes kommt von einem Essen mit dem Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, Fran‡ois Mitterrand, und trägt ein Manuskript unter dem Arm. Ein Passant, Michel Foucault, wird Zeuge des Unfalls und behauptet, es war Mord.
Der Tod des Autors ist für Kommissar Bayard ein Rätsel. Er mischt sich unter die Poststrukturalisten, besucht Vorlesungen von Foucault und hört Vorträge von Julia Kristeva, Philippe Sollers, Jacques Derrida und anderen. Da er nichts versteht, macht er den jungen Sprachwissenschaftler Simon Herzog zu seinem Assistenten.

Der Roman ist auch ein Gesellschaftsporträt Frankreichs der achtziger Jahre. Bayard ermittelt unter den Nach-Achtundsechzigern, die er nicht ausstehen kann, diesen linken Nichtsnutzen, die mit Joints und langen Haaren vor der Uni herumlungern und mit lüsternen Professoren, die von sexueller Freiheit labern und sich unzüchtig benehmen, Frankreichs Kultur gefährden.

Das Manuskript, das Barthes bei sich hatte, bleibt spurlos verschwunden. Auch der bulgarische Geheimdienst interessiert sich dafür. Ein bulgarischer Mörder greift Simon Herzog mit einer vergifteten Regenschirmspitze an. Aber im letzten Moment wird Herzog von zwei Japanern gerettet. Sie sind ebenfalls hinter dem Manuskript her. Eine heiße Spur führt zu dem italienischen Semiotiker Umberto Eco. Also bewegt sich der Tross - Kommissar und Assistent, Bulgaren und Japaner, nach Italien. Die Reise geht noch lange weiter, sie führt sogar auf einen amerikanischen Campus, wo Foucault über die Sexualität der Elefanten philosophiert.

Das Manuskript, das alle haben wollen, beschreibt die siebte Sprachfunktion (in Anlehnung an Roman Jakobsons Standardwerk der Linguistik über die sechs Sprachfunktionen). Die siebte Funktion, die Binet Roland Barthes erfinden lässt, gibt Politikern die rhetorischen Mittel an die Hand, um öffentliche Rededuelle und damit auch die Wahlen, zu gewinnen. Könnte Mitterrand damit an die Macht gelangen?
Der Leser als Detektiv. Er wird zum Spurenleser, Bedeutungsschnüffler. Und seine Beziehung zum Text ist nicht nur intellektuell, sondern auch eine erotische Beziehung zum Textkörper, die ´Lust am Text´, wie Barthes sagen würde. Davon handelt dieses vergnügliche Lehrstück: wie man aus einem guten Happen Theorie eine faszinierende Erzählung machen kann. FAZ
Binet, Laurent
Laurent Binet wurde 1972 in Paris geboren und hat in Prag Geschichte studiert. Jetzt lebt er in Paris. Sein erster Roman ®HHhH¯ gewann 2010 den Prix Goncourt du Premier Roman und wurde von der New York Times zu den 100 besten Büchern des Jahres 2012 gewählt. "Die siebte Sprachfunktion" war in Frankreich ein großer Bestseller und wurde mit dem Prix Interallié und dem Prix du Roman Fnac ausgezeichnet. Der Roman wird in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Wachinger, Kristian
Kristian Wachinger, geboren 1956 in München, gelernter Verlagsbuchhändler, studierte Germanistik und Romanistik in München, Hamburg und in Frankreich. Er lebt und arbeitet als Lektor und Übersetzer in München.