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Stand: 2020-02-01
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Dörte Lerp

Imperiale Grenzräume


Bevölkerungspolitiken in Deutsch-Südwestafrika und den östlichen Provinzen Preußens 1884-1914. Dissertationsschrift
2016. 385 S. 8 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2016
ISBN: 3-593-50310-7 (3593503107)
Neue ISBN: 978-3-593-50310-3 (9783593503103)

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Deutschland gehört zu den wenigen Kolonialmächten des 19. Jahrhunderts, die sowohl eine Expansionspolitik in Afrika und Asien als auch in angrenzenden Territorien des Kaiserreichs verfolgten. Mit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und den östlichen Provinzen Preußens nimmt Dörte Lerp erstmals zwei dieser imperialen Grenzräume vergleichend in den Blick. Sie zeigt auf, dass es durchaus Parallelen zwischen den Bevölkerungspolitiken in beiden Regionen gab. Zudem verweist Lerp auf die Besonderheiten der jeweiligen Regionen, insbesondere auf den unterschiedlich ausgeprägten Rassismus. Dadurch trägt das Buch maßgeblich zur Integration von Kolonialgeschichte
und innereuropäischer Geschichte bei.
Inhalt

1. Einleitung 7

2. Expansion 20
2.1 Preußen imperial 20

2.2 Zwischen Nation und Empire 34

3. Grenzziehungen 49

3.1 Massenausweisungen 49

3.2 Migrationskontrolle 67

3.3 Sondergesetze 92

3.4 Imperiale Arbeitsmärkte 116

4. Siedlungskolonialismus 143

4.1 Äußere und innere Kolonisation 143

4.2 Ansiedlungspolitiken 156

4.3 Kulturträgerinnen und Kulturträger 183

4.4 Landnahme 210

5. Die geteilte Stadt 227

5.1 Stadt und Hygiene 227

5.2 Hebungspolitiken in Posen 248

5.3 Segregation in Windhoek 267

6. Entgrenzung 292

6.1 Expansion in Osteuropa 292

6.2 Arbeit und Migration im Krieg 313

7. Fazit 332

Quellen und Literatur 343

Quellen 343

Literatur 354

Anhang 383

Abkürzungen 383

Dank 384
"Insgesamt ist ´Imperiale Grenzräume´ eine äußerst innovative und anspruchsvolle Studie, der es gelingt, in etablierte Lesarten zu intervenieren und die viel für das Verständnis biopolitischer Topographien in den Frontiers des Reiches leistet. [...] Zugleich gelingt es Lerp mustergültig, biologistische Bevölkerungspolitiken (post-)kolonial zu kontextualisieren. So kann die Studie tatsächlich vielfältige Anstöße für die Debatten zum ´Verhältnis von imperialer und nationalsozialistischer Expansions- und Bevölkerungspolitik´ (S. 342) liefern, die, wie der Generalplan Ost, das leise bevölkerungspolitische Verschwinden von Millionen vorsahen. " Markus Hedrich, H-Soz-Kult, 09.06.2017

"Da die Autorin es durch den gesamten Text hindurch vermag, auf ihre Fragestellungen fokussiert zu bleiben, ist ihr auch ein gut lesbares Buch gelungen. Der Leser kann den Argumentationen und dem Weg durch die einzelnen analysierten Bevölkerungspolitiken leicht folgen.[...] Insgesamt hat Dörte Lerp eine großartige Studie vorgelegt, der viele Leser zu wünschen sind." Andreas Schmidt, Media Mania, 06.02.2017
Dörte Lerp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für die Geschichte Europas und des europäischen Kolonialismus an der Universität zu Köln.