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Isabel Kusche

Politischer Klientelismus


Informelle Macht in Griechenland und Irland. Habilitationsschrift
2016. 323 S. m. 4 Abb. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2016
ISBN: 3-593-50548-7 (3593505487)
Neue ISBN: 978-3-593-50548-0 (9783593505480)

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Im Zuge der Griechenland-Krise ist in Politik und Medien wiederkehrend die Rede vom politischen Klientelimus. Selten wird jedoch genauer dargestellt, worum es sich dabei handelt und inwiefern es ein problematisches Phänomen - und nicht einfach Teil der Normalität demokratischer Politik - ist. Isabel Kusche gibt einen Überblick über den Stand der internationalen Forschung und arbeitet deren theoretische Defizite heraus. Unter Rückgriff auf die Differenzierungstheorie und in kritischer Anknüpfung an frühe Arbeiten Niklas Luhmanns deutet sie klientelistische Strukturen als spezifische Variante informeller politischer Macht. Über den Vergleich von Griechenland und Irland wird das Phänomen im europäischen Kontext verständlich.
´Inhalt

1. Einleitung 9

1.1 Politischer Klientelismus zwischen Korruption und demokratischer Normalität 11

1.2 Zum Aufbau der Arbeit 15

2. Klientelismusforschung und soziologische Theorie 19

2.1 Klientelismus - Definitionen und deren Folgeprobleme 20

2.2 Die modernisierungstheoretische Makroperspektive und ihre Kritiker 24

2.3 Neopatrimonialismus statt politischer Klientelismus? 27

2.4 Klientelismus als Attribut politischer Organisationen 28

2.5 Politischer Klientelismus als Ergebnis rationaler Wahl 32

2.6 Theoretische Folgen der Orientierung an Ansätzen rationaler Wahl 36

2.7 "Bringing the Dyad Back In?" 42

2.8 Schlussfolgerungen: Theoretische Defizite der Klientelismusforschung 47

3. Patron-Klient-Strukturen und Differenzierungstheorie 51

3.1 Funktionale Differenzierung und Strukturen des politischen Systems 53

3.1.1 Die strukturfunktionalistische Beschreibung demokratischer Politik 53

3.1.2 Systemtheorie als Theorie operativer Systeme 57

3.2 Netzwerke aus systemtheoretischer Perspektive 61

3.3 Differenzierungstheoretische Alternativen? 64

3.3.1 Handlungstheoretische Reformierungen der Luhmannschen Systemtheorie 64

3.3.2 Bourdieus Theorie sozialer Felder als Differenzierungstheorie 68

3.4 Systemtheoretischer Strukturbegriff und das Verhältnis von Funktionssystemen und Netzwerken 74
3.4.1 Erwartungserwartungen als temporalisierte Strukturen sozialer Systeme 75

3.4.2 Netzwerke und Reziprozitätserwartungen 77

3.4.3 Klientelistische Netzwerke, politisches Funktionssystem und das Kommunikationsmedium Macht 81

3.5 Funktionale Analyse im Schema von Problem und Problemlösung 88

4. Das Verhältnis von Politik, Verwaltung und Publikum 92

4.1 Formale und informelle Macht - Der doppelte Machtkreislauf 93

4.2 Informelle klientelistische Macht 95

4.3 Die Differenz von Politik und Verwaltung 100

4.4 Das Problem der Generalisierung von Macht - Zwei Varianten rationaler Bürokratie 110

4.5 Machtkreislauf und Differenzierung 120

4.6 Vom Modell des demokratischen Machtkreislaufs zur Empirie - Fallauswahl 122

5. Machtkreislauf und politischer Klientelismus in Griechenland 133

5.1 Griechische Staatsbildung und Demokratisierung im 19. und 20. Jahrhundert 135

5.2 Parteipolitik im demokratischen Griechenland seit 1974 138

5.3 Öffentliche Verwaltung und Verwaltungsreformen 142

5.4 Verwaltungsentscheidungen und das politische Publikum 147

5.5 Politischer Klientelismus - Vergangenheit oder Gegenwart? 150

5.6 Formale und informelle Macht im politischen Machtkreislauf Griechenlands 155

6. Politik in der Republik Irland - Demokratie unter Klientelismusverdacht 161

6.1 Historischer Hintergrund: Von Irland als Teil des Vereinigten Königreichs zur Republik Irland 162

6.2 Der Bereich der öffentlichen Verwaltung 164

6.3 Parteipolitik und Wahlverfahren 168

6.4 Das politische Publikum zwischen lokalen und nationalen Bezügen 173

6.5 Klientelismus oder Brokerage? 176

6.6 Griechenland und Irland - Ein vorläufiger Vergleich 179

6.7 Erklärungsversuche für Brokerage: Die politische Kultur Irlands 182

6.8 Kultur als soziales Gedächtnis und die Semantik von Selbstbeschreibungen 185

6.9 Zum weiteren Vorgehen 189

7. Klientelismus als Semantik in der irischen Politik 193

7.1 Vorüberlegungen zur Semantikanalyse 194

7.2 Empirisches Material, Materialzugang und -auswahl 200

7.3 Analyseschritte 206

7.4 Der Begriff Klientelismus in der irischen Öffentlichkeit im Zeitverlauf 208

7.5 Klientelismus und mögliche Synonyme im irischen Kontext 210

7.6 Der "irische Klientelismus" - Eine Annäherung 216

7.6.1 Klientelismus als (Art der) Wahlkreisarbeit 216

7.6.2 Klientelismus = Pork-Barrel Politics? 221

7.6.3 Wahlkreisarbeit und Fallarbeit - Mehr als normal? 228

7.7 Klientelismus-Semantik und Wahlkreisarbeit 32

8. Die Beobachtung von informellen Erwartungen in der irischen Politik 235

8.1