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Jenny Hestermann

Inszenierte Versöhnung


Reisediplomatie und die deutsch-israelischen Beziehungen von 1957 bis 1984. Dissertationsschrift
2016. 290 S. 23 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2016
ISBN: 3-593-50615-7 (3593506157)
Neue ISBN: 978-3-593-50615-9 (9783593506159)

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In den 1960er-Jahren präsentierten sich deutsche Politiker auf "privaten Pilgerreisen" in Israel als Vertreter eines moralisch erneuerten Deutschlands. Nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen (1965) belegten die nun offiziellen Reisen den deutschen Anspruch auf "Normalisierung"; die israelische Regierung dagegen bestand in den Gesprächen auf der besonderen moralischen Verantwortung der Deutschen. Hinter den Kulissen verstanden beide Seiten von Beginn an ihre Wiederannäherung als ein pragmatisches Projekt. Die Studie analysiert umfassend, wie die Wiederannäherung nach dem Zivilisationsbruch der NS-Diktatur in die Rhetorik von Moral und Versöhnung gekleidet wurde.
Inhalt

I. Einleitung 9

II. Vorsichtige Kontaktaufnahme und beginnende Kooperation in den 1950er Jahren 25

III. Von der Waffenhilfe zur Diplomatie - "Private" und offizielle Reisen in den 1960er Jahren 49

1. Die antisemitische Welle in der Bundesrepublik 1959/1960 und ein erstes Gipfeltreffen 54

2. Ein Schwabe zu Besuch bei Schwaben - Der Altpräsident Theodor Heuss in Israel im Mai 1960 58

3. "Deutschlands Ansehen wiederherstellen" - Eugen Gerstenmaier in Israel im November 1962 77

4. "Hereingebracht wie ein Dieb in der Nacht" - Franz Josef Strauß 89

5. "Zwiespalt zwischen Vernunft und Gefühl" - Die Verhandlungen zur Aufnahme

diplomatischer Beziehungen 94

6. "The builder of Jsrael" - Altkanzler Adenauers Pilgerreise im Mai 1966 119

7. Fazit 142

IV. Konsolidierung der Hegemonie und "keine Neutralität der Herzen" - Die 1970er Jahre 145

1. "Ausgewogene Nahostpolitik" statt "einseitiger Vergangenheit" 149

2. Der "erste Kanzlerbesuch seit Kaiser Wilhelm" - Willy Brandt im Heiligen Land 184

3. Gegenseitige Ernüchterung 204

4. Fazit 220

V. "Leopard" und "Gnade der späten Geburt" - Die frühen 1980er Jahre 221

1. Ein Besuch, der nicht stattfand - Die Schmidt-Begin-Kontroverse 235

2. Die "Gnade der späten Geburt" - Ein unbefangener Helmut Kohl auf Staatsbesuch 241

3. Fazit 258

VI. Zusammenfassung 263

Abkürzungsverzeichnis 269

Archive und Literatur 271

Danksagung 284

Personenregister 286
"Hestermanns bündige Untersuchung der Reisediplomatie im historischen Kontext, die Einbeziehung der Biographien der Akteure und der Reaktionen der Öffentlichkeit machen ihr Werk [...] besonders empfehlenswert." Gerd Kühling, H-Soz-Kult, 30.11.2016

"´Inszenierte Versöhnung´ [ist] ein origineller, sorgfältig recherchierter und gedankenreicher Beitrag zur Erforschung der deutsch-israelischen Beziehungen im Gefolge des Holocaust." Ofer Ashkenazi
Maximilian, Historische Zeitschrift, 21.08.2018
Jenny Hestermann, Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut.