Josef Mühlberger ist seit einem Vierteljahrhundert tot und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seiner literarischen Tätig keit ist eine überaus inhomogene.
Neben den traditionellen Hemmungen der idealistischen Ästhetik, das Erotische bzw. Sexuelle im Kunstwerk unvoreingenommen zu betrachten, handelt es sich im Falle von Mühlbergers Texten um eine bis vor Kurzem in der Literaturwissen schaft marginalisierte oder tabuisierte Variante der Sexualität.
Die folgende Analyse berücksichtigt sowohl die vom Autor bewusst eingesetzte semantische Kodierung als auch das eher unbe wusste Mitschreiben und Fort schreiben an dem Tausende Jahre währenden Diskurs über das Gleichgeschlechtliche.