Ausgehend von der flachen Landschaft des Niederrheins widmete sich die 21. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V. (2013) dem Phänomen des Burgenbaus in der Ebene. Im Gegensatz zur allgemeinen Vorstellung von der Burg auf einer möglichst felsigen Anhöhe findet sich der Adelssitz des Mittelalters und der Frühen Neuzeit tatsächlich sehr häufig im Flachland. Dies hat nicht nur mit naturräumlichen Gegebenheiten zu tun, sondern auch mit der allgemeinen Siedlungsentwicklung und den Aufgaben eines Adelssitzes als Zentrum adeligen Wirtschaftens und Wohnens innerhalb einer agrarisch geprägten Gesellschaft. Der Tagungsband richtet seinen Blick auf das Phänomen der Burg in der Ebene in seiner ganzen Breite. Zudem arbeitet er die Spezifika der niederrheinischen Burgenlandschaft heraus, vor allem hinsichtlich der Möglichkeiten der umfassenden Erforschung einzelner Anlagen im Zusammenhang mit siedlungsarchäologischen Untersuchungen im Vorfeld des Braunkohlentagebaues in der Kölner Bucht. Diese erlauben tiefe Einblicke in die Genese von Adelssitzen vom Mittelalter bis heute.