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Stand: 2020-02-01
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Marko Martin

Tel Aviv


Schatzkästchen und Nussschale, darin die ganze Welt
2016. 160 S. m. zahlr. farb. Duoton-Abb. v. Rainer Groothuis. 255 mm
Verlag/Jahr: CORSO, HAMBURG 2016
ISBN: 3-7374-0723-1 (3737407231)
Neue ISBN: 978-3-7374-0723-6 (9783737407236)

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Eine wundervolle Liebeserklärung an eine wunderliche Stadt voller Geschichte und Geschichten, Begegnungen und Hinweisen. Wir begegnen unter vielen anderen Herren Simon, verwitwetem Opernfan, Rezeptionist im Hotel Nordau, grundgütiger Auschwitz-Überlebender, der den Autor und seine Tel-Aviver Club-Freunde - äthiopisch-irakisch-weißrussisch-argentinisch-stämmige Juden und Araber - mit seinen Erinnerungen derart fesselt, dass sie vergessen, am Morgen nach der Party zum Strand zu gehen und stattdessen atemlos lauschen, wie in der schnelllebigen Stadt die Zeit rückwärts zu laufen scheint; wir besuchen die Strände der Stadt von Süd nach Nord - vom biblischen Jaffa, Heimat des ungehorsamen Propheten Jona, bis zum Strand der Orthodoxen, wo tagsüber ganzkörper-bekleidete Frauen und bärtige Männer baden, der in den Sommernächten aber zu einem fröhlichen Orgien-Raum wird. Hier am Strand wurde 1948 ein junger Offizier namens Yitzhak Rabin Augenzeuge, wie auf ein Schiff mit jüdischen Extremisten gefeuert wurde, auf dem sich auch Menachim Begin befand. Auch heute gibt es hier Geschichten zuhauf - erzählt von den Urenkeln der Exodus-Passagiere, den Kindern äthiopischer Einwanderer, von thailändischen und philippinischen Krankenpflegerinnen, französischen Juden und israelischen Arabern, die hier angstfrei existieren können; wir tauchen ein in das legendäre Nachtleben, das Tel Aviv zu einem weltweiten "Hotspot" macht, bekommen Antworten auf Fragen wie weshalb gab Yossi Sarid, einst prominenter linksliberaler Oppositionsführer im Parlament, die Politik auf, und veröffentlicht stattdessen Bücher und Kommentare, in denen er sich um die Zukunft seiner Stadt sorgt? Und schließlich: Wer ist der alte weißhaarige Taxifahrer, der bei rasanter Fahrt und offenem Fenster "It s now or never" singt und bei Wohlgefallen am Ende für 5 Euro eine selbstgebrannte CD nach hinten reicht? Das ist Yuri Cohen, in den fünfziger Jahren "The Israeli Elvis". Danach abgestürzt, aber wie alle in dieser Stadt ein Genie des Wiederaufstehens; und nehmen teil an Marko MartinsFiedens-Initiativen: Erotischen Begegnungen, die Dank seiner Präsenz Juden und Araber, Eriträer und Aschkenasim usw. zusammenbrachten, komische Momente inklusive. Tel Aviv ist mehr als eine Stadt - Tel Aviv ist ein schräger Kosmos. Marko Martin, bester Kenner dieses globalen "hot spots", nimmt uns mit auf seiner Stadttour der besonderen Art.
Martin, Marko
Marko Martin verließ im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer die DDR und lebt - sofern er sich nicht in Tel Aviv aufhält - als freier Schriftsteller in Berlin. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen unter anderem der Roman ´Der Prinz von Berlin´, die literarischen Tagebücher ´Sommer 1990´ und ´Madiba-Days. Eine südafrikanische Reise.´ Sein publizistischer Fokus liegt auf Israel, Lateinamerika und Südostasien, sowie bei Fragen der Menschenrechte im Zeitalter der Globalisierung. Er verfasste zahlreiche Essays, Reise-Reportagen und Literaturkritiken für die WELT, die Neue Züricher Zeitung, mare, die Jüdische Allgemeine, ´Internationale Politik´ und war unter Pseudonym Sonderkorrespondent der WELT. Seit 2015 ist Herr Martin Mitglied der Jury des Internationalen Literaturpreises des ´Haus der Kulturen der Welt´. Zum Thema Tel Aviv erschien 2012 bereits ein Essayband ´Kosmos Tel Aviv´. Eine Hymne an seine zweite Heimat. Von der Süddeutschen als ´Liebeserklarung in
zartlichen Hebraisch.´ bewertet und von Haaretz mit dem Schreibstil von Bruce Chatwin verglichen. In der Anderen Bibliothek erschienen zuletzt die Erzählbände ´Schlafende Hunde´ und ´Die Nacht von San Salvador´.