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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Jürgen Scheffler

Das Frenkel-Haus Lemgo


Wohnhaus, Erinnerungsort, Gedenkstätte
Herausgegeben von Scheffler, Jürgen
2016. 160 S. 37 SW-Fotos, 23 Farbfotos. 24 cm
Verlag/Jahr: BRUDERHAUS DIAKONIE / DIAKONIE-VERLAG 2016
ISBN: 3-7395-1014-5 (3739510145)
Neue ISBN: 978-3-7395-1014-9 (9783739510149)

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1988 wurde die Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus in Lemgo eröffnet, im früheren Wohnhaus der jüdischen Familie Frenkel, das von 1939 bis 1942 auch eines von vier "Judenhäusern" in der Stadt war. Die Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Juden wurde damit ein wesentlicher Bestandteil städtischer Erinnerungs- und Gedenkkultur. Die 2012 neu konzipierte biografische Ausstellung zeigt die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel über mehrere Generationen und die Biografie der Holocaust-Überleben und Zeitzeugin Karla Raveh.
Geleitwort - 6
Jürgen Scheffler: Einleitung - 7
Gedenkstätte Frenkel-Haus: Bilder und Texte der ständigen Ausstellung - 23
Klaus Pohlmann: Das städtische Zunfthandwerk und die Juden. Der Konflikt um die Zuwanderung und Niederlassung der Familie Frenkel in Lemgo und ihre historischen Hintergründe - 49
Familienalbum - 111
Lilach Naishtat Bornstein: Die Holocaust-Überlebende Karla Raveh als Zeitzeugin und Erzählerin in Deutschland und Israel - 119
Gertrud Wagner: Befreitwerden durch Erzählen. Rede zur Eröffnung der ständigen Ausstellung der ständigen Ausstellung in der Gedenkstätte Frenkel-Haus - 155
Geleitwort

Die Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus hat für die Alte Hansestadt Lemgo eine besondere Bedeutung. Sie ist in unserer Stadt einer der zentralen Gedenkorte an die Opfer der NS-Herrschaft, gleichzeitig ein wichtiger Lernort der politischen Bildung. Zugleich ist sie untrennbar mit unserer Ehrenbürgerin Karla Raveh geb. Frenkel verbunden.
Gerade Besucherinnen und Besucher aus Lemgo können hier räumliche und persönliche Bezüge zu den NS-Verbrechen in ihrer Heimatstadt herstellen. Erfahrungsgemäß werden dadurch viele schmerzhafte aber notwendige Fragen aufgeworfen.
Die Ausstellung im Frenkel-Haus erinnert an die Opfer der Judenverfolgung in Lemgo in würdiger und gleichzeitig sehr persönlicher Form. Hier werden aus den schrecklichen und unfassbaren Opferzahlen, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen, einzelne, berührende Lebens- und Leidensgeschichten.
Die Ausstellung zeigt auch, dass die Mitglieder der Familie Frenkel ohne Zweifel deutsche Patrioten im besten Sinne waren. Das entlarvt die sprachliche Trennung zwischen Juden und Deutschen, die zuweilen bis heute meistens unbewusst Verwendung findet, als ein perfides Werk der NS-Propaganda. Insofern sorgt die Ausstellung auch hier für wichtige Klarstellungen.
Im Namen von Rat und Verwaltung der Alten Hansestadt Lemgo danke ich allen, die an diesem Begleitbuch mitgewirkt haben. Darüber hinaus danke ich allen Menschen und Institutionen, die sich für die Einrichtung, den Erhalt und den Betrieb dieser Dokumentations- und Begegnungsstätte engagiert haben, engagieren und engagieren werden. Sie alle machen sich um die Alte Hansestadt Lemgo verdient.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unser Frenkel-Haus mit seinen Botschaften weiterhin viele, vor allem junge Menschen erreicht. Mögen sie durch die Auseinandersetzung mit den tragischen Schicksalen der Jüdinnen und Juden ihrer Heimatstadt zu Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern werden, die jederzeit für Recht und Freiheit einstehen.

Dr. Reiner Austermann
Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo