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Jürgen Büschenfeld
Vom "Sozialismus der Tat" zur Freien Wohlfahrtspflege
Die Arbeiterwohlfahrt Ostwestfalen-Lippe 1946-1966
2016. 192 S. 55 SW-Abb., 27 Farbabb. 24 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR REGIONALGESCHICHTE 2016
ISBN: 3-7395-1066-8 (3739510668)
Neue ISBN: 978-3-7395-1066-8 (9783739510668)
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Am 18. Mai 1946 wurde die AWO Ostwestfalen-Lippe nach Jahren des Verbotes offiziell als bezirksweiter Sozialverband neu gegründet. Die Hilfen der Ortsvereine, Kreisverbände und des Bezirksverbandes konzentrierten sich zunächst auf das Überleben und die Linderung der Not durch Flucht und Vertreibung. Seit den 1950er Jahren vollzog sich der Wandel hin zu einer "wohlfahrtspflegerischen Arbeit" mit Einrichtungen und Diensten. Die Schritte dieser Entwicklung werden in die politischen Rahmenbedingungen der Zeit eingebettet und bis zur Mitte der 1960er Jahre nachvollzogen. Aus dem "Sozialismus der Tat" entwickelt sich die "Tatbereitschaft" eines Verbandes der Freien Wohlfahrtspflege.
Geleitwort - 7
1. Einleitung - 9
2. Zerschlagung der Organisation 1933 - 15
2.1 Politische Rahmenbedingungen - 15
2.2 Die Idee überlebt - Die Arbeiterwohlfahrt 1933 bis 1945 - 23
3. Reorganisation und Aufbruch - Der "Sozialismus der Tat" seit 1945 - 33
3.1 Politische Rahmenbedingungen - Hungererfahrungen und Weichenstellungen - 34
3.2 Die Arbeiterwohlfahrt in Ostwestfalen-Lippe - Akteure der ersten Stunde - 45
3.3 Rückerstattung des Altvermögens - 54
3.4 Schwerpunkte der Arbeit in der unmittelbaren Nachkriegszeit - 65
4. Bessere Zeiten? - Die Arbeiterwohlfahrt und das Wirtschaftswunder - 77
4.1 Politische Rahmenbedingungen - 80
4.2 Soziale Hilfen im Wirtschaftswunder - 88
5. Einrichtungen und Akteure der Arbeiterwohlfahrt in Ostwestfalen-Lippe 1946 bis 1966 - Eine Zwischenbilanz - 101
5.1 Hilfen für Flüchtlinge und Vertriebene - 103
5.2 Dem Alter verpflichtet - 115
5.3 Engagiert für Kinder und Jugendliche - 128
5.4 Das Wohl der Mütter - 144
5.5 Erwachsenenbildung und berufliche Bildung - Mütterschule und Berufsfachschule - 150
5.6 Gäste oder Neubürger? - Die "Gastarbeiter" und die Arbeiterwohlfahrt - 154
6. Zusammenfassung und Ausblick - 161
Anmerkungen - 170
Quellen- und Literaturverzeichnis - 186
Dank - 192
Es ist eine Geschichte der Solidarität in einer entbehrungsreichen Zeit. "Die Behebung der Nöte im deutschen Volke verlangt die Einsetzung aller Kräfteheißt es in einem Aufruf von Carl Schreck und Carl Severing im Oktober 1945 - eine der Initialzündungen zur Wiederbelebung der im September 1933 von den Nationalsozialisten verbotenen Arbeiterwohlfahrt. Die Verteilung von Lebensmitteln, von Kleidung und Brennstoffen war vordringlichste Aufgabe, zumeist ehrenamtlich. Und natürlich stand die Aufnahme von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf der Tagesordnung. Neben Schreck und Severing war Frieda Nadig, von 1946 bis 1966 Geschäftsführerin des AWO-Bezirks, die prägende Persönlichkeit. Alle Drei waren SPD-Politiker, doch die Arbeiterwohlfahrt betonte stets ihre Eigenständigkeit. Mit dem einsetzenden "Wirtschaftswunder" erweiterte die AWO ihr Aufgabengebiet. Nach der Hilfe zum Überleben und der Linderung der Not nach Flucht und Vertreibung setzte in den 50er Jahren der Wandel zur "wohlfahrtspflegerischen Arbeit" ein. Bernd Bexte, in: Westfalen-Blatt, 19.5.2016