Neuerscheinungen 2016Stand: 2020-02-01 |
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Sarah Bianchi
Einander nötig sein
Existentielle Anerkennung bei Nietzsche
2016. 226 S. 1 s/w Abb. 23.3 cm
Verlag/Jahr: FINK (WILHELM) 2016
ISBN: 3-7705-6089-2 (3770560892)
Neue ISBN: 978-3-7705-6089-9 (9783770560899)
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Anerkennung ist ein schillernder Begriff, der erst seit wenigen Jahrzehnten Aufmerksamkeit findet, aber in Ethik, politischer Philosophie und Kritischer Theorie mit großen Erwartungen verbunden wird. Sein Ursprung liegt in den Intersubjektivitätstheorien Fichtes und Hegels und lässt hoffen, dass er von sich aus Impulse für Freiheit und Gerechtigkeit in sich trägt. Vor diesem Hintergrund ist es eine Entdeckung ersten Ranges, dass ein Denker wie Nietzsche den Begriff der Anerkennung in durchaus grundlegender Weise verwendet, ohne den erst Ende des 20. Jahrhunderts mit ihm verknüpften Hoffnungen zu widersprechen. Nietzsches Verständnis von Anerkennung zeigt sich dabei in seiner Lebensphilosophie. Wie die Individuen bei Nietzsche nun konkret "einander nöthig" sind, arbeitet Sarah Bianchi heraus: Sie zeigt auf, dass es Nietzsche auf solche Anerkennungsbeziehungen ankommt, durch die die Individuen vom Selbstverhältnis über zwischenmenschliche Beziehungen bis hin zum Recht und Staat existentiell verwoben sind. "Existentiell" bezieht sich dabei nicht auf die Existenzphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts und auch nicht auf den französischen Existentialismus aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, vielmehr bringt es folgenden Umstand zum Ausdruck: Nietzsches Individuum kann gar nicht anders, als immer schon unter seinesgleichen zu leben und zu handeln.