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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Ekkehart Kroher

Alles in den Wind gesprochen?


Hörfunk-Texte in Sachen Musik
2016. 240 S. m. 10 Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: NOETZEL 2016
ISBN: 3-7959-0997-X (379590997X)
Neue ISBN: 978-3-7959-0997-0 (9783795909970)

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Die vorliegende Textsammlung unterschiedlicher Rundfunksendungen umfasst ein weites Spektrum musikalischer Stoffe. Die Besonderheit von Abhandlungen, die für eine Hörerschaft verfasst wurden, ist der Faktor "Zeit", der für eine jede Sendung begrenzt ist und es nicht zulässt, in Unwesentliches abzuscheifen oder gar Langeweile zu verbreiten. Ekkehart Kroher, seit Jahren gefragter Hörfunk-Autor und Schallplattenkritiker, gelingt es in seinen Beiträgen vorzüglich, den Zuhörer und nun auch den Leser zu fesseln durch seine Konzentration auf Kernpunkte des jeweiligen musikalischen Themas. Sprachlich geschliffen und zugleich auf die wesentlichen Aspekte des Themas ausgerichtet, wird der Leser an Gesichtspunkte herangeführt, die durchweg zwingend sind. Der Autor spannt den Bogen von Musikthemen der Klassik bis in die Moderne und unterstützt das Gelesene durch "musikalische Anregungen", also textbezogene Klangbeispiele, deren Quellen heutzutage mit Hilfe des Fachhandels oder des Internets zumeist mühelos nachvollzogen werden können. In dieser außergewöhnlichen Zusammenstellung und Darstellungsweise ist ein musikalisches Hörbuch zum Lesen entstanden, das dem Musikfreund ein belebendes Vergnügen bereiten wird.
Im Jahre 1954 veröffentliche der Bayerische Rundfunk in München erstmals eine Broschüre mit dem Titel "Gehört - gelesen". Die Redation wählte dafür diejenigen Hörfunk-Manuskripte eines Monats aus, die besonders aktuell oder allgemein wichtig waren, zudem besondere Resonanz fanden. Aus diesen Anfängen entwickelte sich eine Monats-Zeitschrift, die erst im Jahre 1997 dem Rotstift zum Opfer fiel. Der Autor des vorliegenden Sammelbandes mit Manuskripten kommentierter Musiksendungen wurde seither immer wieder daran erinnert, voran von seinen Hörern. Denn in ihren Zuschriften wurde wiederholt die Frage gestellt: Wo, bitte, kann man den gesendeten Text nachlesen oder das Thema vertiefen? Aus diesen Anregungen entstand die Idee der vorliegenden Buch-Publikation unterschiedlicher Musik-Sendungen, zumal der Begriff "kommentierte Musiksendungen" ein weites Themenfeld einschließt. Es reicht von der Erinnerung an große Künstler, vergessene Komponisten oder Jubiläen bis hin zur Detailanalyse einer Komposition, zur Neuerscheinung einer Brief-Edition oder zum analytischen Brückenschlag zu "Neuer Musik". In allen Fällen jedoch hat die Vorlage des bloßen Textes einen gravierenden Nachteil, nämlich den Verzicht auf die klingende Musik, die während einer Radio-Sendung unschwer zugespielt werden konnte. Damit der Leser des Manuskriptes sich wenigstens eine Vorstellung davon machen kann, entschlossen sich Autor und Verlag zur Angabe der betreffenden Klangbeispiele, die inzwischen so gut wie ausnahmslos auf CDs oder LPs verfügbar sind. Im Zweifelsfall sind Fachhandel, Internet und Musikbibliotheken bei der Suche danach kompetente Helfer. Andererseits gibt die bloße Reihung der Manuskripte einen Aspekt zu erkennen, der dem Hörfunk seit Jahren in Sachen Musik leider nicht mehr selbstverständlich ist. Gemeint sind die unabdingbare Breite und Farbigkeit des Themenangebots, die einst oberstes Gebot der Programm-Macher waren und den viel berufenen Bildungsauftrag des Rundfunks auf eigene Weise realisierten. Einschaltquoten waren und sind halt noch immer keine Qualitätsnachweise. Wenige Seiten der Lektüre werden zudem dem Leser bewußt machen können, worauf der Autor den Akzent seiner Sendungen legte. Ihm ging und geht es allein um die Musik sowie um den Menschen, der hinter ihr steht, hinter jedem Lied, jeder Kammermusik, jedem Orchesterwerk. Um ein Wort des Dichters Elias Canetti aus dessen Aufzeichnungen "Das Geheimherz der Uhr" zu zittieren: "Alles, was einer kann, müßte zur Verehrung Besserer führen." Die Musik in Geschichte und Gegenwart kennt viele Bessere, und an ihrer Verehrung durch den Autor dürfte kein Zweifel bestehen.