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Stand: 2020-02-01
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Homer Berndl

Semantik der Verdunkelung


Die Ambivalenzen des "Schatten"-Motivs und ihre Tradition in der Literatur der frühen Moderne
2016. 224 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2016
ISBN: 3-8260-5907-7 (3826059077)
Neue ISBN: 978-3-8260-5907-0 (9783826059070)

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Diese komparatistische Studie legt ein umfassendes Analysemodell für das literarische Motiv des Schattens vor. Mit Hilfe von Lotmans strukturalistischem Ansatz und Panofskys ikonologischer Methode zur Deutung von Kunstwerken wird ein semiotisch ausgerichteter Motivbegriff entwickelt, der das Motiv als poetologisches Schalt- und Steuerungselement zwischen primärsprachlicher und sekundärsprachlicher Ebene verortet. Darauf basierend wird mit der Peirce´schen Unterscheidung der Zeichenarten ,Ikon und Index´ die Ambivalenz als grundlegende Eigenschaft des Schattenmotivs konstituiert. Diese fördert die Vieldeutigkeit des poetischen Ausdrucks und treibt die semantische Verdunkelung des Motivs voran, wodurch es gerade in der Literatur der Moderne poetologische Strahlkraft entwickelt. Der Schatten versteht sich als künstlerische "Signatur", als eine autoreferenzielle Spur, welche die Bedingungen des poetischen Schaffens reflektiert. Dieses poetologische Potential des Schattens wird unter Einbindung von Beispielen aus der bildenden Kunst an Texten typisch "moderner" Autoren wie Poe, Baudelaire, Mallarmé, Rilke, Trakl, Hofmannsthal und Apollinaire vorgeführt.
Homer Berndl hat Germanistik und Slavistik an der Universität Würzburg studiert. 2015 promovierte er mit der vorliegenden Arbeit am Institut für Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Leipzig.