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David Kröll

Zwischen den Wundern Gottes und den Abenteuern der Welt


Narrationen der Fremdheit und des Reisens in der Lyrik von Oswald von Wolkenstein und Paul Fleming. Dissertationsschrift
2016. X, 422 S. 21 cm
Verlag/Jahr: TECTUM-VERLAG 2016
ISBN: 3-8288-3863-4 (3828838634)
Neue ISBN: 978-3-8288-3863-5 (9783828838635)

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Kulturelle Fremdheitserfahrungen waren gerade auch in der Frühen Neuzeit prominente Themen, da sich in dieser Zeit die Grenzen des Erreichbaren und des Erfahrbaren stark ausweiteten. Dieses Fremde stellte das Selbstverständnis in Frage und musste gedeutet und eingeordnet werden. Oft erlaubt die Art und Weise, wie Reisen beschrieben wurden, tieferen Einblick in die Ausgangskultur als in die beschriebenen Phänomene. Im Gegensatz zu Prosatexten sind lyrische Darstellungen der Fremde bislang kaum untersucht worden. Vor dem Hintergrund lyrik- und epochentheoretischer Überlegungen wertet und vergleicht David Kröll systematisch die Darstellungen des Fremden durch den spätmittelalterlichen Autor Oswald von Wolkenstein (um 1377-1445) und den Barockdichter Paul Fleming (1609-1640). Im Zuge dessen findet er Antworten auf die Fragen, warum auch in der Lyrik narrative Techniken eine entscheidende Bedeutung haben, warum die Biografie der beiden vielgereisten Autoren eine zentrale Rolle dabei spielt und warum beide seit Jahrhunderten als besonders ´modern´ und ´neuzeitlich´ wahrgenommen werden.
Einleitung
1. Forschungsüberblick
1.1 Epochentheorie: ´Umbruch´ zwischen Mittelalter und Neuzeit?
1.1.1 Fiktionalität und Subjektivierung
1.1.2 Religiosität und Neugierde
1.1.3 Gattung
1.1.4 Kommunikation und Öffentlichkeit
1.1.5 Autonomie
1.2 Forschungs- und Wirkungsgeschichte Oswalds von Wolkenstein und Paul Flemings
2. Methoden: Neuzeitlich-narrative Lyrik
2.1 Lyrik als Quellengattung
2.1.1 Subjektivität
2.1.2 Kürze
2.1.3 Musikalität
2.1.4 Bildlichkeit und ´poetische Lizenzen´
2.1.5 Neuere Theorien
2.1.6 Folgerungen
2.1.7 Narratologische Lyrikanalyse
2.1.8 Kritik am narratologischen Ansatz
2.2 Erzählen im ´Lyrischen´: Ein Erklärungsversuch für die rückblickend ´neuzeitliche´ Einschätzung Oswalds von Wolkenstein und

Paul Flemings
2.3 Erzählen und Gedichtserien: ´Gefangenschaftslieder´ und ´Niehusengedichte´
2.3.1 Oswald von Wolkenstein: ´Gefangenschaftslieder´
2.3.2 Paul Fleming: ´Niehusen-Gedichte´
3. Fremdheit und Reisen
3.1 Fremdheit als Epochenmarker
3.2 Fremdheitsliteratur
3.3 Fremdheit und Reiselyrik
4. Analysen: Fremdheit und Reisen in den Texten Oswalds von Wolkenstein und Paul Flemings
4.1 Reflexionen über das Reisen
4.1.1 Oswald von Wolkenstein
4.1.2 Paul Fleming
4.2 Zeit und zeitliche Verortung
4.2.1 Oswald von Wolkenstein
4.2.1.1 Jahreszeitenallegorie
4.2.1.2 Tagelied
4.2.1.3 Religiöse Zeit
4.2.1.4 Praktische Zeitrechnung
4.2.2 Paul Fleming
4.2.2.1 Praktische Zeitrechnung
4.2.2.2 Jahreszeitenallegorie
4.2.2.3 Philosophisch-religiöse Zeit
4.3 Fremde Natur und fremde Zivilisation
4.3.1 Natur als Topos
4.3.1.1 Oswald von Wolkenstein
4.3.1.2 Paul Fleming
4.3.2 Natur und Kultur: Städtebeschreibungen
4.3.2.1 Oswald von Wolkenstein
4.3.2.2 Paul Fleming
4.3.3 Natur und Gefahr
4.3.3.1 Oswald von Wolkenstein
4.3.3.2 Paul Fleming
4.4 Fremdheit durch den Text: Strategien und Verfahren zur sprachlichen Repräsentation des Fremden
4.4.1 Fremde Sprachen und Sprachmischung
4.4.1.1 Oswald von Wolkenstein
4.4.1.2 Paul Fleming
4.4.2 Wir gegen, durch und mit den Anderen
4.4.2.1 Oswald von Wolkenstein
4.4.2.1.1 Ausgrenzen und abgrenzen
4.4.2.1.2 Konstruktionen von Heimat
4.4.2.1.3 Vermittlung von Eigenem und Fremdem
4.4.2.2 Paul Fleming
4.4.2.2.1 Ausgrenzen und abgrenzen
4.4.2.2.2 Konstruktionen von Wildheit und Zivilisation
4.4.2.2.3 Vermittlung von Eigenem und Fremdem
5. Fazit: Er-Fahrung der Welt zwischen abenteuer und wunder
Literaturverzeichnis
Liedregister